Neue Studie: Warum die USA in Tornadohäufigkeit führend sind, erklärt Erdwissenschaftler
BerlinDan Chavas, Professor an der Purdue University, erforscht Tornados in den USA. Er untersucht, warum schwere Stürme und Tornados in bestimmten Gegenden auftreten. Besonders die zentralen und östlichen Regionen der USA sind von häufigen und intensiven Gewittern betroffen.
Chavas setzt Computermodelle für seine Forschung ein. Er verfolgt keine Stürme und erzeugt sie auch nicht im Labor. Stattdessen verwendet er historische Daten und detaillierte Klimamodelle. Durch das Testen verschiedener Szenarien erforscht er die Ursachen extremer Wetterereignisse.
Dies sind die Aufgaben, die Chavas und sein Team übernehmen:
- Verwendung von Wetter- und Klimamodellen
- Analyse von Datenbanken zu Gewittern, Blitzschlägen und atmosphärischen Daten
- Testen von Hypothesen durch virtuelle Veränderung von Landschaften
Seit über 50 Jahren gingen Experten davon aus, dass der Golf von Mexiko eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Tornados in Nordamerika spielt. Sie vermuteten, dass warm-feuchte Luft aus dem Golf ein entscheidender Faktor sei. Allerdings hatte bisher niemand diese Theorie getestet, da die Computertechnologie noch nicht ausgereift genug war.
Chavas und sein Team modifizierten ihre Modelle, indem sie das Land dort einfügten, wo der Golf von Mexiko liegt. Sie stellten fest, dass sich schwere Gewitter von den zentralen Great Plains nach Illinois verlagerten. Die Anzahl der Unwetter in Südtexas ging zurück. Das Fehlen des Golfs von Mexiko beeinflusste Häufigkeit und Stärke der Stürme nicht so stark, wie sie erwartet hatten.
Neueste Studien von Chavas und dem Doktoranden Funing Li haben das Unwetter in Nord- und Südamerika verglichen. Sie entdeckten, dass Südamerika zwar viele heftige Gewitter hat, jedoch weniger Tornados als Nordamerika. Das raue Gelände östlich der Anden, einschließlich der Hügel und Bäume im Amazonasgebiet, könnte der Grund für die geringere Tornadohäufigkeit sein.
21. November 2024 · 22:03
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Sie führten verschiedene Untersuchungen durch, um mehr darüber zu erfahren.
- Das Einebnen der südamerikanischen Landfläche, ähnlich einem Ozean, erhöhhte die Tornadogefahr
- Das Aufrauen der Landfläche in der Region des Golfs von Mexiko verringerte das Tornadorisiko in Nordamerika
Eine unebene Oberfläche beeinflusst den Wind, je tiefer man kommt. Diese Veränderung ist entscheidend für die Entstehung von Tornados. Windschere beschreibt die Unterschiede in Windgeschwindigkeit und -richtung in verschiedenen Höhen. Unebenes Gelände reduziert die Windschere in Bodennähe.
Chavas untersucht, wie sich Klima- und Landveränderungen auf Extremwetter auswirken. Im Alter von vier Jahren fiel während eines Sturms ein Baum auf sein Haus, was sein Interesse an diesem Forschungsbereich weckte. Seine Motivation zieht er aus den praktischen Anwendungen seiner Forschung.
Der Klimawandel beeinflusst den Wasserfluss und die Feuchtigkeitsmenge. Veränderungen im Land und im Wind können Tornados beeinflussen. Das Verständnis der aktuellen Wetterlage hilft, zukünftiges Wetter vorherzusagen.
Änderungen in der Landnutzung, wie das Wiederaufforsten von Wäldern, können Tornados beeinflussen. Diese Studie kann den Menschen helfen, Wettervorhersagen zu verbessern und möglicherweise das Wetter zu beeinflussen. Um Wetter präzise vorhersagen zu können, müssen wir verstehen, wie das Klima heute extreme Wetterereignisse beeinflusst.
Die Studie wird hier veröffentlicht:
http://dx.doi.org/10.1073/pnas.2315425121und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet
Funing Li, Daniel R. Chavas, Brian Medeiros, Kevin A. Reed, Kristen L. Rasmussen. Upstream surface roughness and terrain are strong drivers of contrast in tornado potential between North and South America. Proceedings of the National Academy of Sciences, 2024; 121 (26) DOI: 10.1073/pnas.231542512121. November 2024 · 00:22
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