Neue Forschungen: Proteinblockade für längere Wirksamkeit bei Parkinson-Behandlung ohne Nebenwirkungen

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Ernst Müller
- in
Gehirn mit verbundenen Neuronen und Stoppschild.

BerlinForscher der University of Alabama at Birmingham testen eine neue Behandlungsmethode für die Parkinson-Krankheit. Eine aktuelle Studie im Journal of Neuroscience zeigt, dass das Fokussieren auf ein bestimmtes Protein langfristig Patienten helfen könnte. Diese Herangehensweise zielt darauf ab, Dyskinesien zu verhindern, eine häufige Nebenwirkung der Parkinson-Behandlung, die unkontrollierte Bewegungen verursacht.

Parkinson tritt auf, wenn Gehirnzellen, die Dopamin produzieren, absterben. Um dem entgegenzuwirken, verschreiben Ärzte das Medikament L-DOPA, das im Gehirn zu Dopamin umgewandelt wird. Obwohl L-DOPA anfangs hilft, kann es bei langfristiger Anwendung unerwünschte Bewegungen wie Muskelzuckungen, Unruhe und unkontrolliertes Schwanken verursachen.

Die Forscher hatten zum Ziel, Dyskinesien zu behandeln, indem sie die negative Reaktion des Gehirns auf wiederholte L-DOPA-Behandlungen verhinderten, sodass das Medikament mit der Zeit besser wirkt. Hier sind die wichtigsten Ergebnisse der Studie:

  • Die Behandlung mit L-DOPA führt zu Dyskinesie, indem sie ein motorisches Gedächtnis im Gehirn bildet.
  • Das Striatum, ein für die Bewegungssteuerung wichtiger Hirnbereich, ist entscheidend für die Speicherung dieses Gedächtnisses.
  • D1-MSN-Neuronen im Striatum zeigen Veränderungen, die denen bei der Bildung eines neuen Gedächtnisses ähneln.
  • Ein Protein namens Activin A ist mit der Entwicklung von Dyskinesie verbunden.
  • Das Blockieren von Activin A kann in Mausmodellen Dyskinesie verhindern.

David Figge, M.D., Ph.D., Assistenzprofessor an der Pathologieabteilung der Universität von Alabama, betonte die Bedeutung. „Unser Ziel war es, Dyskinesien vorzubeugen statt eine neue Behandlung zu entwickeln“, erklärte er. Diese Herangehensweise könnte den Patienten ermöglichen, L-DOPA weiterhin zu nutzen, ohne langfristige Nebenwirkungen zu befürchten.

Karen Jaunarajs, Ph.D., Assistenzprofessorin an der UAB-Abteilung für Neurologie, erklärte, dass das Gehirn eine Art motorisches Gedächtnis entwickelte. Bei jeder Behandlung mit L-DOPA wurde dieses Gedächtnis bei jedem neuen Kontakt mit dem Medikament aktiviert. Das Team suchte nach Möglichkeiten, diesen Kreislauf zu durchbrechen.

Forscher untersuchten D1-MSN-Neuronen im Striatum des Gehirns. Diese Zellen verhielten sich ähnlich wie Gedächtniszellen im Hippocampus. Dabei fanden sie heraus, dass L-DOPA einige dieser D1-MSN-Neuronen aktivierte und dass diese Zellen durch die Expression bestimmter Gene an der Bildung neuer Verbindungen beteiligt waren.

Diese Studie gibt Parkinson-Patienten neue Hoffnung. Sie zeigt, dass wir durch die Fokussierung auf bestimmte Proteine die aktuellen Behandlungen verbessern und ihre Wirkung verlängern können. Wenn diese Ergebnisse auch beim Menschen erfolgreich sind, könnte dies die Behandlung von Parkinson grundlegend verändern. Der innovative Ansatz zur Bekämpfung der Dyskinesie könnte zudem bei anderen Hirnerkrankungen hilfreich sein.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1523/JNEUROSCI.0050-24.2024

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

David A. Figge, Henrique de Amaral Oliveira, Jack Crim, Rita M. Cowell, David G. Standaert, Karen L. Eskow Jaunarajs. Differential Activation States of Direct Pathway Striatal Output Neurons during l-DOPA-Induced Dyskinesia Development. The Journal of Neuroscience, 2024; 44 (26): e0050242024 DOI: 10.1523/JNEUROSCI.0050-24.2024
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