Neue Studie: Lärmbelastung durch Outdoor-Aktivitäten beeinflusst das Verhalten und die Lebensraumnutzung von Wildtieren

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Ernst Müller
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Wildtiere reagieren auf lauten menschlichen Lärm im Freien.

BerlinEine aktuelle Studie zeigt, dass Lärm von Aktivitäten im Freien das Verhalten und die Nutzung der Lebensräume von Tieren verändert. Diese Forschung wurde von Wissenschaftlern der USDA Forest Service Rocky Mountain Research Station durchgeführt und in der Fachzeitschrift Current Biology veröffentlicht.

Die Studie wurde im Bridger-Teton National Forest in Wyoming durchgeführt. Forschende platzierten Lautsprecher und Kameras auf von Tieren genutzten Pfaden. Wenn Tiere den Bereich betraten, wurden über die Lautsprecher verschiedene Freizeitgeräusche abgespielt. Die Kameras zeichneten dann die Reaktionen der Tiere auf.

Wichtige Ergebnisse beinhalten:

  • Erhöhte Flucht- und Wachsamkeitsverhalten: Die Wildtiere flüchteten 3,1 bis 4,7 Mal häufiger. Sie zeigten Wachsamkeitsverhalten 2,2 bis 3,0 Mal länger bei Lärm durch Freizeitaktivitäten.
  • Reduzierte Anwesenheit von Wildtieren: Die lokale relative Häufigkeit von Wildtieren war in der Woche nach der Lärmbelastung durch Freizeitaktivitäten 1,5 Mal niedriger.
  • Einfluss der Gruppengröße und Art der Aktivität: Größere Gruppen, besonders lautstarke Wanderer und Mountainbiker, führten zu einer 6 bis 8 Mal höheren Wahrscheinlichkeit, dass Wildtiere flüchten.
  • Empfindlichkeit der Arten: Elche und Schwarzbären waren am stärksten betroffen und flüchteten regelmäßig vor Freizeitlärm. Große Raubtiere waren weniger betroffen.

Dr. Kathy Zeller, die Hauptautorin, bemerkte, dass es normalerweise schwierig ist, zu erkennen, wie Wildtiere auf den Lärm durch Freizeitaktivitäten reagieren. Diese Studie ist die erste, die diese Reaktionen basierend auf der Art der Freizeitgestaltung, der Anzahl der Personen in der Gruppe, dem Lärmpegel der Gruppe und der Tierart misst.

Die Ergebnisse der Studie sind für Landverwalter von großer Bedeutung. Dr. Mark Ditmer, ein Forscher und Mitautor, betonte die Notwendigkeit sorgfältiger Planung. Lärm durch Freizeitaktivitäten kann sich weit über die Wege hinaus ausbreiten. Es ist entscheidend, die Auswirkungen auf die Tierwelt zu verstehen, um eine angemessene Verwaltung zu gewährleisten.

Immer mehr Menschen erfreuen sich an Aktivitäten im Freien wie Wandern, Mountainbiken und das Fahren von motorisierten Fahrzeugen. Außerdem verbringen sie mehr Tage mit diesen Unternehmungen.

Die Forscher entwickelten eine neue Methode, um zu untersuchen, wie Lärm durch Freizeitaktivitäten die Umwelt beeinflusst. Sie spielten Geräusche von Wanderungen, Mountainbiking und Geländefahrzeugen ab. Zudem variierten sie die Gruppengrößen und berücksichtigten sowohl Szenarien mit als auch ohne menschliche Stimmen.

Wissenschaftler analysierten die Videos, um zu beobachten, wie Tiere auf verschiedene Geräusche reagierten. Sie stellten sofortige Verhaltensänderungen fest und notierten Unterschiede in der Häufigkeit, mit der die Tiere gesehen wurden.

Dr. Ditmer betonte, dass eine Reduzierung des Lärms möglicherweise notwendig sei. Diese Maßnahmen können dazu beitragen, sowohl Freizeitaktivitäten zu steuern als auch den Schutz der Tierwelt zu gewährleisten. Die Studie verdeutlicht die Herausforderungen, vor denen Landverwalter stehen, um ein Gleichgewicht zwischen diesen Anforderungen zu finden.

Zu den Autoren dieses Werks gehören John Squires von der Rocky Mountain Research Station, William Rice von der Universität Montana, James Wilder, Don DeLong und Ashley Egan vom Bridger-Teton National Forest, Niah Pennington von der Colorado State University, Chris Wang und Jacinta Plucinski von Freaklabs sowie Jesse Barber von der Boise State University.

Die Untersuchung stellt infrage, ob gute Lebensräume wirklich den Schutz von Wildtieren gewährleisten, wenn Menschen in der Nähe sind. Sie verdeutlicht, wie schwierig es für Landverwalter ist, Freizeitaktivitäten anzubieten und gleichzeitig die Tierwelt zu schützen.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1016/j.cub.2024.05.030

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Katherine A. Zeller, Mark A. Ditmer, John R. Squires, William L. Rice, James Wilder, Don DeLong, Ashley Egan, Niah Pennington, Chris A. Wang, Jacinta Plucinski, Jesse R. Barber. Experimental recreationist noise alters behavior and space use of wildlife. Current Biology, 2024; DOI: 10.1016/j.cub.2024.05.030
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