Neue Studie: Bluthochdruck-Dosierungsfehler meist nach Erstverschreibung häufig
BerlinViele Amerikaner nehmen Blutverdünner, sogenannte Antikoagulantien, um Blutgerinnsel zu verhindern, die zu Herzinfarkten und Schlaganfällen führen können. Die Mehrheit dieser Patienten verwendet direkte orale Antikoagulantien (DOAKs) wie Rivaroxaban (Xarelto) und Apixaban (Eliquis). Eine Studie von Michigan Medicine ergab, dass diese Medikamente nach der ersten Verschreibung oft in der falschen Dosierung verabreicht werden. Diese Dosierungsfehler können ernste, lebensbedrohliche Konsequenzen haben.
Hier sind einige zentrale Erkenntnisse aus der Studie:
Probleme bei der Dosierung betreffen bis zu jeden achten Patienten. Die meisten Schwierigkeiten treten bei Folgebesuchen auf, nicht bei der Erstverschreibung. Krankenschwestern und Apotheker sind entscheidend für die fortlaufende Überwachung. Nur 18% der Dosierungswarnungen führen zu einem Kontakt mit dem verschreibenden Arzt, aber wenn dies der Fall ist, werden drei Viertel der Warnungen umgesetzt.
Direkte orale Antikoagulanzien sind seit 2010 erhältlich und haben schnell an Beliebtheit gewonnen. Im Gegensatz zu älteren Blutverdünnern wie Warfarin erfordern sie keine regelmäßigen Tests zur Überprüfung ihrer Wirksamkeit. Allerdings haben DOAKs komplexe Dosierungsregeln, die von Faktoren wie der Nierenfunktion und anderen eingenommenen Medikamenten abhängen.
Die Untersuchung, welche die Verschreibungsdaten über einen Zeitraum von fünf Jahren (2018-2022) analysierte, ergab, dass fast 70 % der Dosierungswarnungen während Nachuntersuchungen auftraten. Dies unterstreicht die Bedeutung fortlaufender Kontrollen. Entscheidungsunterstützungssysteme für Ärzte konzentrieren sich oft darauf, die Dosierung zu Beginn richtig festzulegen, berücksichtigen jedoch meist nicht die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Überwachung.
Geoffrey Barnes, Seniorautor und außerordentlicher Professor an der U-M Medical School, betonte die Notwendigkeit regelmäßiger Untersuchungen, um Blutgerinnungs- oder Blutungsprobleme zu vermeiden. Krankenhäuser des Michigan Anticoagulation Quality Improvement Initiative arbeiten daran, besondere Teams zu bilden und zu testen. Diese Teams stellen sicher, dass Patienten während ihrer Behandlung die sichersten und effektivsten Blutverdünner erhalten.
Pflegekräfte und Apotheker in diesen Teams spielen eine entscheidende Rolle. Sie überwachen potenzielle Probleme, die selbst Monate oder Jahre nach Beginn einer Blutverdünnertherapie auftreten können. In 75% der Fälle, in denen verschreibende Ärzte über ein Dosierungsproblem informiert werden, erfolgt eine Anpassung. Die Studie ergab jedoch, dass nur 18% der Dosierungswarnungen dazu führen, dass ein Arzt kontaktiert wird. Dies deutet auf eine mangelhafte Kommunikation hin und unterstreicht die Notwendigkeit besserer Systeme, um die Sicherheit der Patienten zu gewährleisten.
Grace C. Herron, Medizinstudentin im vierten Jahr an der U-M Medical School und Hauptautorin der Studie, erklärte, dass Gesundheitssysteme, um die Verschreibung von DOACs zu verbessern, das Augenmerk auf einen langen Zeitraum richten müssen, der Monate bis Jahre umfassen kann. Es sei wichtig, kontinuierlich zu überwachen, um Dosierungsfehler zu vermeiden, die schwerwiegende Folgen haben können.
Diese Studie zeigt, dass die Verwaltung der Antikoagulationstherapie komplex ist. Auch wenn DOAKs in mancher Hinsicht einfacher anzuwenden sind, erfordern sie dennoch kontinuierliche und sorgfältige Überwachung. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine verbesserte Kommunikation und Überwachung die Patientensicherheit erheblich steigern könnten.
Die Studie wird hier veröffentlicht:
http://dx.doi.org/10.1055/a-2365-8681und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet
Grace C. Herron, Deborah DeCamillo, Xiaowen Kong, Brian Haymart, Scott Kaatz, Stacy Ellsworth, Mona A. Ali, Christopher Giuliano, James B. Froehlich, Geoffrey D. Barnes. Timing of Off-Label Dosing of Direct Oral Anticoagulants in Three Large Health Systems. Thrombosis and Haemostasis, 2024; DOI: 10.1055/a-2365-8681Diesen Artikel teilen