Ältester Wein der Welt: sensationeller Fund in römischem Grab enthüllt

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Durch Johannes Müller
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Alte Weinflasche in römischem Grab mit Artefakten

BerlinIm Jahr 2019 wurde in Carmona ein römisches Grab entdeckt, das möglicherweise den ältesten Wein der Welt enthält. In einem Glasgefäß, das die Überreste eines der sechs im Grab bestatteten Personen, eines Mannes, barg, fand man eine Flüssigkeit. Diese Flüssigkeit hat sich 2.000 Jahre lang erhalten und wurde von Wissenschaftlern des Fachbereichs Organische Chemie der Universität Córdoba als antiker Wein identifiziert.

Wichtige Erkenntnisse umfassen:

  • Die Flüssigkeit hat eine rötliche Färbung.
  • Sie wurde in einer gut verschlossenen Grabkammer konserviert.
  • Chemische Analysen bestätigten, dass es sich um Wein handelt.

Die Entdeckung übertrifft den bisherigen Rekordhalter, die Speyerer Weinflasche aus dem 4. Jahrhundert n. Chr. Die Forschung wurde im Journal of Archaeological Science: Reports veröffentlicht. Juan Manuel Román, der Archäologe der Stadt, äußerte sich erstaunt über den Erhaltungszustand. Das Grab war sehr gut erhalten, ohne Überschwemmungen, Lecks oder Kondensation, was den Zustand der Flüssigkeit bewahrte.

Das Team führte Tests durch, um sicherzustellen, dass die Flüssigkeit tatsächlich Wein war. Untersucht wurden:

  • pH-Werte
  • Das Vorhandensein von organischer Materie
  • Mineralsalze
  • Chemische Verbindungen im Zusammenhang mit der Glasurne und den Knochen

Der Vergleich wurde mit modernen Weinen aus Montilla-Moriles, Jerez und Sanlúcar durchgeführt. In allen Weinen wurden sieben spezifische Polyphenole gefunden, was bestätigte, dass die antike Flüssigkeit Wein war. Das Fehlen von Syringasäure deutete darauf hin, dass es Weißwein war, aber das Team erwähnte, dass dies darauf zurückzuführen sein könnte, dass die Säure im Laufe der Zeit abgebaut wurde.

Es war schwierig festzustellen, woher der Wein stammte. Es gibt keine weiteren Proben aus derselben Zeit zum Vergleich. Dennoch wiesen die Mineralgehalte Ähnlichkeiten mit denen von Weißweinen aus der Region der alten Provinz Betis auf, wie zum Beispiel den Montilla-Moriles Weinen.

Der Wein in der Urne des Mannes deutet darauf hin, dass Wein im antiken Rom als Getränk für Männer galt und Frauen in der Regel nicht erlaubt war, ihn zu trinken. In der Urne befand sich außerdem ein goldener Ring und Teile seines Totenbettes.

Die Urne mit den sterblichen Überresten der Frau enthielt keinen Wein. Stattdessen fanden sich darin drei Bernsteinschmuckstücke, eine Flasche mit nach Patchouli duftendem Parfüm und Stoffstücke, die wie Seide wirkten. Diese Gegenstände gehörten zu ihren Grabbeigaben und sollten sie ins Jenseits begleiten.

Das Grabmal ist ein rundes Bauwerk nahe der Straße zwischen Carmo und Sevilla. Wahrscheinlich gehörte es einer wohlhabenden Familie und war einst mit einem Turm versehen, der jedoch nicht mehr existiert. Dieser Fund liefert uns wertvolle Einblicke in die römischen Bestattungsbräuche und die Bedeutung des Weins in ihren Ritualen.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1016/j.jasrep.2024.104636

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Daniel Cosano, Juan Manuel Román, Dolores Esquivel, Fernando Lafont, José Rafael Ruiz Arrebola. New archaeochemical insights into Roman wine from Baetica. Journal of Archaeological Science: Reports, 2024; 57: 104636 DOI: 10.1016/j.jasrep.2024.104636
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