Neue Studie: Dino-Aussterben förderte Verbreitung von Weinreben in der westlichen Hemisphäre

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Klaus Schmidt
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Fossilisierte Traubenkerne zwischen Dinosaurierknochen und Gestein.

BerlinWissenschaftler haben versteinerte Traubensamen in Kolumbien, Panama und Peru entdeckt, die zwischen 60 und 19 Millionen Jahren alt sind. Diese Samen zeigen, wie sich die Traubenfamilie nach dem Aussterben der Dinosaurier ausgebreitet hat. Eine Art gilt als die früheste bekannte Traubenpflanze in der westlichen Hemisphäre. Diese Entdeckung wurde in der Zeitschrift Nature Plants veröffentlicht.

Wichtige Punkte:

  1. Fossile Traubensamen in Südamerika entdeckt.
  2. Samen sind 60 bis 19 Millionen Jahre alt.
  3. Neue Art heißt Lithouva susmanii.
  4. Älteste bekannte Weinreben im westlichen Hemisphäre.
  5. Forschung bietet Einblicke in die postdinosaurische Waldökologie.

Fabiany Herrera, ein Kurator am Field Museum in Chicago, leitete die Studie. Er erklärt, dass diese die ältesten in dieser Region gefundenen Trauben sind. Zudem erwähnt er, dass die Samen einige Millionen Jahre jünger sind als die ältesten, die in anderen Teilen der Welt entdeckt wurden. Dies deutet darauf hin, dass sich die Trauben weltweit verbreiteten, nachdem die Dinosaurier ausgestorben waren.

Weiche Gewebe wie Früchte werden in der Regel nicht zu Fossilien. Daher untersuchen Wissenschaftler Samen, um mehr über antike Früchte zu erfahren. Die ältesten fossilen Traubensamen, die 66 Millionen Jahre alt sind, wurden in Indien entdeckt. Dies fällt mit dem Zeitraum zusammen, in dem ein Asteroideneinschlag die Dinosaurier auslöschte.

Das Aussterben der Dinosaurier hatte auch Auswirkungen auf die Pflanzenwelt, erklärt Herrera. Der Verlust der großen Dinosaurier könnte die Wälder verändert haben. Laut Mónica Carvalho von der Universität Michigan hielten die großen Dinosaurier die Wälder wahrscheinlich offener. Nachdem sie ausstarben, wurden die Wälder dichter. Dies dürfte den Weinreben, die auf andere Pflanzen als Stütze angewiesen sind, zugutegekommen sein.

Nach dem Massenaussterben trugen Vögel und Säugetiere vermutlich zur Verbreitung von Traubensamen bei. Herrera begann diese Arbeit als Studentin und machte 2022 eine wichtige Entdeckung in den kolumbianischen Anden. Carvalho fand dort ein winziges Fossil in einem 60 Millionen Jahre alten Gestein. CT-Scans zeigten, dass es sich bei dem Fossil um eine Traube handelte.

Eine neue Spezies wurde zu Ehren von Arthur T. Susman Lithouva susmanii getauft. Dieses Fossil legt nahe, dass die gemeine Weinrebe Vitis in Südamerika entstanden ist. Weitere Untersuchungen brachten neun zusätzliche fossile Weinrebenarten zutage, die zwischen 60 und 19 Millionen Jahre alt sind. Diese Entdeckungen zeigen, dass Weinreben äußerst widerstandsfähig und anpassungsfähig sind. Trotz zahlreicher Aussterbeereignisse und geografischer Verschiebungen haben sie überlebt und sich weltweit weiterentwickelt.

Fabiany Herrera ist der Ansicht, dass diese Fossilien wichtige Erkenntnisse über die Entwicklung der Wälder liefern. Sie verdeutlichen, wie die Biodiversität während Krisen beeinflusst wird. Die Studie wurde von Fabiany Herrera vom Field Museum, Mónica Carvalho von der University of Michigan, Gregory Stull vom National Museum of Natural History des Smithsonian Institution, Carlos Jarramillo vom Smithsonian Tropical Research Institute und Steven Manchester von der University of Florida verfasst.

Die Forschung zeigt, dass das Aussterben der Dinosaurier überraschende Auswirkungen auf Pflanzen hatte. Sie verdeutlicht, wie Umweltveränderungen bestimmten Arten zum Gedeihen verhelfen können. Solche Studien sind von großer Bedeutung, da sie uns wertvolle Erkenntnisse für den Umgang mit den heutigen Herausforderungen der Biodiversität liefern können. Das Verständnis vergangener Ereignisse kann uns helfen, jetzt bessere Entscheidungen zu treffen.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1038/s41477-024-01717-9

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Fabiany Herrera, Mónica R. Carvalho, Gregory W. Stull, Carlos Jaramillo, Steven R. Manchester. Cenozoic seeds of Vitaceae reveal a deep history of extinction and dispersal in the Neotropics. Nature Plants, 2024; DOI: 10.1038/s41477-024-01717-9
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