Hohes Bußgeld: DPA bestraft Clearview AI für illegale Gesichtserkennung
BerlinDie niederländische Datenschutzbehörde (DPA) hat Clearview AI mit einer Geldstrafe von 33,7 Millionen Euro (36,4 Millionen Dollar) belegt, weil das Unternehmen eine Datenbank mit Gesichtsbildern ohne Zustimmung der betroffenen Personen geführt hat. Der Vorsitzende der DPA, Aleid Wolfsen, erklärte, dass Gesichtserkennungstechnologie sehr invasiv sei und nicht leichtfertig eingesetzt werden dürfe. Die Behörde wies darauf hin, dass jedes Foto im Internet in Clearviews Datenbank landen könnte, was eine weltweite Verfolgung von Personen ermöglicht.
Clearview AI behauptet, nicht den EU-Datenschutzgesetzen zu unterliegen, da es weder Geschäftspräsenz noch Kunden in der EU hat. Die Datenschutzbehörde (DPA) sieht das jedoch anders und stellt fest, dass Clearview gegen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) verstößt. Sollte Clearview diese Tätigkeiten fortführen, drohen dem Unternehmen Strafen von bis zu 5,1 Millionen Euro (5,6 Millionen Dollar).
Clearview AI verfügt über eine umfangreiche Datenbank und wird häufig genutzt, was jedoch zahlreiche Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes und der verantwortungsvollen Nutzung der Technologie aufgeworfen hat. Hier sind einige wichtige Überlegungen:
- Gesichtserkennungstechnologie ist von Natur aus invasiv und kann die Privatsphäre verletzen.
- Clearview AI sammelt Daten aus sozialen Netzwerken und anderen öffentlich zugänglichen Quellen und erfassen Millionen von Gesichtern.
- Trotz der Behauptungen von Clearview, besteht die Datenschutzbehörde darauf, dass ihre Aktivitäten unter die DSGVO fallen.
- Vergangene rechtliche Probleme in den USA deuten auf ein besorgniserregendes Muster hin, wie ein aktueller Vergleich über 50 Millionen Dollar in Illinois zeigt.
Gesichtserkennungstechnologie hat erhebliche Auswirkungen auf die Privatsphäre. Die Überwachung von Personen anhand ihrer Online-Fotos kann zu unberechtigter Kontrolle und Verlust der Privatsphäre führen. Die hohe Geldstrafe der Datenschutzbehörde gegen Clearview AI zeigt, dass Europa entschlossen ist, diese Praktiken zu stoppen und andere Unternehmen davon abzuhalten, Ähnliches zu tun.
Im Juni einigte sich Clearview in einem Rechtsstreit in Illinois, der Verstöße gegen Datenschutzgesetze anprangerte. Die Einigung könnte das Unternehmen über 50 Millionen Dollar kosten, obwohl Clearview keine Schuld eingestand. Der Fall vereinte mehrere Klagen aus den USA, die Clearview vorwarfen, Bilder von sozialen Medien und anderen Websites für seine Datenbank entwendet zu haben.
Diese Situation wirft Fragen über den globalen Einfluss von Datenschutzbestimmungen auf. Die DSGVO ist sehr streng, doch ihre Durchsetzung wird kompliziert, wenn Unternehmen behaupten, außerhalb ihres Geltungsbereichs zu operieren. Dieser Fall könnte zeigen, wie stark die DSGVO ist, um Unternehmen zur Einhaltung der Vorschriften zu zwingen, selbst wenn sie nicht physisch in der EU ansässig sind.
Das Urteil unterstreicht den zunehmenden Konflikt zwischen neuer Technologie und persönlichen Rechten. Mit der Weiterentwicklung von KI und maschinellem Lernen werden Fragen zu Ethik und der Notwendigkeit strenger Regeln laut. Die hohe Geldstrafe der Datenschutzbehörde verdeutlicht das Engagement der EU für den Schutz personenbezogener Daten und den Erhalt der Privatsphäre.
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