Sierra Leones Kampf: Reisproduktion stärken und Abhängigkeit verringern

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Johannes Müller
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Üppige Reisfelder mit sichtbaren Bewässerungskanälen.

BerlinSierra Leone strebt an, sich bei der Reisproduktion selbst zu versorgen und weniger von Importen abhängig zu sein, was seit den 1980er Jahren der Fall ist. Landwirtschaftsminister Henry Kpaka Musa hebt die großen Herausforderungen hervor, mit denen das Land konfrontiert ist, wie schlechte Infrastruktur, unzuverlässige Stromversorgung und die Auswirkungen des Klimawandels. Die Regierung hat 620 Millionen Dollar von internationalen Entwicklungsbanken gesammelt, um diese Probleme anzugehen, obwohl für eine vollständige Selbstversorgung 1,8 Milliarden Dollar erforderlich sind.

Plan der Regierung: Augen auf die Kleinbauern

Der Regierungsplan wirkt vielversprechend, jedoch kritisieren einige, dass er die Kleinbauern vernachlässigt, die 70 % der Bevölkerung in Sierra Leone ausmachen. Da frühere Pläne erfolglos blieben, ist es entscheidend, aus den vergangenen Fehlern zu lernen. Der aktuelle Plan legt besonderen Wert auf die Verbesserung von Straßen und Einrichtungen und umfasst eine Strategie mit konkreten Maßnahmen dafür.

  • Straßenbauprojekte zur Anbindung wichtiger Reisregionen
  • Ausbau großer Bewässerungsflächen
  • Bereitstellung von Dünger, Saatgut und Pestiziden

Experten warnen, dass eine Wiederholung der Grünen Revolution in Asien vor allem großen internationalen Agrarunternehmen wie Bayer Crop Science und Syngenta nützen könnte, weniger jedoch den lokalen Bauern. Der Fokus auf Dünger und Pestizide birgt das Risiko einer verstärkten Abhängigkeit von solchen Unternehmen. Historisch gesehen haben solche Ansätze, trotz erheblicher Investitionen, selten zu signifikanten Verbesserungen der Ernährungssicherheit geführt, wie das Beispiel der Initiative eine Grüne Revolution für Afrika zeigt.

Ein dringendes Problem ist der akute Mangel an Arbeitskräften. Viele junge Menschen ziehen in die Städte, wodurch in ländlichen Gebieten nicht genügend Arbeiter verbleiben. Ohne ausreichend Arbeitskräfte, die die bewässerten Felder vorbereiten und pflegen können, könnte das Wachstum der Reisproduktion ins Stocken geraten. Zudem sind die Kosten für die Anstellung von Arbeitskräften für viele Kleinbauern zu hoch, was sie daran hindert, ihre Produktion zu steigern.

Großes Potenzial für Reisproduktion in Sierra Leone

Sierra Leone bietet aufgrund seines vorteilhaften Klimas und früherer Erfahrungen großes Potenzial für den Reisanbau. Um jedoch genügend Reis für die gesamte Bevölkerung zu produzieren, benötigt das Land einen Plan, der Kleinbauern unterstützt und nachhaltige Methoden fördert. Wesentlich ist, dass Verbesserungen der Infrastruktur den Menschen vor Ort zugutekommen. Durch den Aufbau lokaler Kompetenzen und den Einsatz von Technologien zur Lösung bestehender Probleme kann Sierra Leone auf eine nachhaltigere und inklusivere Reisproduktion hinarbeiten.

Internationale Investitionen müssen sorgfältig gestaltet werden, um lokale Anbaumethoden zu schützen und sicherzustellen, dass die Entwicklung kleinen Landwirten im Land zugutekommt. Für Sierra Leone ist es entscheidend, internationale Unterstützung mit den lokalen Bedürfnissen in Einklang zu bringen, um in der Reisproduktion autark zu werden.

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