Studie zeigt: Hochbegabte Schüler blühen auch an nicht selektiven Schulen auf.

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Durch Johannes Müller
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Ein Schulgebäude mit blühenden Bäumen darum herum.

BerlinEine im British Journal of Educational Studies veröffentlichte Studie zeigt, dass begabte Schüler auch dann erfolgreich sein können, wenn sie keine Schulen besuchen, die Schüler nach ihrer akademischen Leistung auswählen.

Akademisch selektive Schulen werden staatlich finanziert und nehmen nur die besten Schüler auf Basis von Aufnahmeprüfungen auf. Diese Schulen gelten oft als entscheidend, um begabte Schüler zum Erfolg zu führen. Eine aktuelle Studie der Forscher Melissa Tham, Shuyan Huo und Andrew Wade vom Mitchell Institute der Victoria University in Melbourne, Australien, legt jedoch nahe, dass dies möglicherweise nicht der Fall ist.

Die Forscher untersuchten fast 3.000 Schüler anhand der Longitudinal Surveys of Australian Youth. Diese Umfrage begleitet junge Australier über einen Zeitraum von 11 Jahren, beginnend im Alter von 15 Jahren. Die Studie ergab, dass an selektiven Schulen mehr Schüler akademisch erfolgreich waren. Allerdings zeigten sich im Alter von 19 und 25 Jahren kaum Unterschiede in der Ausbildungs- und Berufslaufbahn von Schülern aus selektiven und nicht-selektiven Schulen.

Die Untersuchung ergab mehrere bedeutende Erkenntnisse:

  • 81 % der Schüler von Selektivschulen fanden mit 19 Jahren einen Job oder einen Studienplatz, verglichen mit 77,6 % der Schüler von nicht-selektiven Schulen.
  • Wenn man Merkmale wie sozioökonomischen Hintergrund, Geschlecht und geografische Lage berücksichtigte, verschwanden die Unterschied in den Ergebnissen.
  • Mit 25 Jahren gab es keine signifikanten Unterschiede in den Ergebnissen, außer einer leichten Zunahme der allgemeinen Lebenszufriedenheit bei Schülern von Selektivschulen (0,19 Punkte).

Die Untersuchung ergab, dass Schüler:innen von nicht-selektiven Schulen genauso häufig eine Universität besuchen oder eine Arbeitsstelle finden wie ihre Pendants von selektiven Schulen, obwohl es einen geringen Unterschied in der Lebenszufriedenheit gibt. Andrew Wade, einer der Mitverfasser der Studie, ist der Meinung, dass diese kleinen Vorteile nicht ausreichen, um selektive Schulen im staatlichen System zu rechtfertigen. Er argumentiert, dass solche Schulen den Prinzipien einer inklusiven und gerechten Bildung in Australien widersprechen.

Die Untersuchung zeigt, dass Elite-Schulen oft wohlhabendere Schüler bevorzugen. Diese Schülerinnen und Schüler haben häufig Eltern, die sich Nachhilfe leisten können, um die Aufnahmeprüfungen besser zu bestehen. Dadurch wird die Frage aufgeworfen, ob Elite-Schulen wirklich gerecht und integrativ sind.

Um festzustellen, ob selektive Schulen hochbegabten Schülern tatsächlich helfen, ist weitere Forschung erforderlich. Mitautorin Shuyan Huo empfiehlt, diese Schulen genau zu prüfen und die Selektivität zu reduzieren, falls die Vorteile nicht nachgewiesen werden können.

Diese Untersuchung ist bedeutsam, da sie die Notwendigkeit von Sonderschulen für besonders begabte Schüler infrage stellt. Wenn die Vorteile gering sind, sollten wir möglicherweise unsere Prioritäten überdenken und statt der Selektion von Schülern lieber die Ressourcen darauf verwenden, reguläre Schulen für alle zu verbessern.

Die Ergebnisse dieser Studie sind nicht nur für Australien, sondern für die ganze Welt von Bedeutung. Sie legt nahe, dass Bildungssysteme weltweit überlegen sollten, ob Selektivschulen wirklich nützlich sind oder ob sie weiterhin Ungerechtigkeit schaffen.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1080/00071005.2024.2365189

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Melissa Tham, Shuyan Huo, Andrew Wade. Does School Academic Selectivity Pay Off? The Education, Employment and Life Satisfaction Outcomes of Australian Students. British Journal of Educational Studies, 2024; 1 DOI: 10.1080/00071005.2024.2365189
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