Boeing-Mitarbeiter in Seattle entscheiden über möglichen Produktionsstopp.

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Durch Kathy Schmidt
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Geschlossene Werkstore mit Boeing-Logo in der Dämmerung.

BerlinBoeings 33.000 Flugzeugbauarbeiter, hauptsächlich in Seattle, stehen vor der Entscheidung, ob sie streiken sollen. Diese Arbeiter, die Mitglieder der International Association of Machinists and Aerospace Workers (IAM) sind, prüfen ein Vertragsangebot für eine Gehaltserhöhung von 25% über vier Jahre. Wird der Vertrag abgelehnt und stimmen zwei Drittel für den Streik, so wird die Produktion am Freitag um 0:01 Uhr PDT eingestellt.

Die Entscheidung beruht auf mehreren wesentlichen Faktoren:

  • 25% Lohnerhöhung über vier Jahre
  • Erhöhung der Boeing-Beiträge zu den 401(k)-Rentenplänen der Mitarbeiter
  • Bau des nächsten neuen Flugzeugs in der Puget-Sound-Region
  • Keine Rückkehr zu traditionellen Pensionen

Ein Streik würde die Produktion einiger wichtiger Flugzeugmodelle von Boeing, wie z.B. des 737 Max, des 777 und des 767 Frachtflugzeugs, in den Werken in Everett und Renton, Washington, lahmlegen. Die Herstellung der 787 Dreamliner in South Carolina wäre jedoch nicht betroffen.

Boeing steht vor erheblichen zeitlichen Herausforderungen, da das Unternehmen in letzter Zeit Probleme mit seinen Abläufen und Finanzen hatte. In den letzten zwölf Monaten kämpfte es mit Produktions- und Qualitätsmängeln in seinen Flugzeug-, Verteidigungs- und Raumfahrtprogrammen. Der neue CEO, Kelly Ortberg, betonte, dass ein Streik diese Schwierigkeiten verschärfen und dem Ruf sowie der finanziellen Gesundheit des Unternehmens weiteren Schaden zufügen könnte.

Boeing verpflichtete sich, sein nächstes Flugzeug, das in den 2030er Jahren erwartet wird, im Gebiet Puget Sound zu bauen, um Gewerkschaftsführern die Sorge vor Arbeitsplatzverlagerungen zu nehmen. Dennoch wurden die anfänglichen Forderungen der Gewerkschaft, darunter eine Gehaltserhöhung von 40% über drei Jahre und die Wiedereinführung traditioneller Renten, nicht vollständig erfüllt. Daher sind viele Gewerkschaftsmitglieder unzufrieden und fordern ein besseres Abkommen.

Boeing könnte in ernsthafte finanzielle Schwierigkeiten geraten, falls es zu einem Streik kommt. Der Analyst Cai von Rumohr von TD Cowen schätzt, dass der Streik bis Mitte November andauern könnte. Während dieser Zeit würden die Arbeiter wöchentlich nur 150 Dollar aus der Streikkasse der Gewerkschaft erhalten. Dieses langanhaltende Arbeitsstillstand könnte Boeing bis zu 3,5 Milliarden Dollar an Cashflow kosten. Das wäre ein großes Problem für das Unternehmen, das bereits mit früheren Schwierigkeiten zu kämpfen hat.

Gewerkschaftsführer empfahlen die Annahme des Vertrags und versicherten den Mitgliedern, dass die vorgeschlagenen Bedingungen unter den gegenwärtigen Umständen die bestmöglichen seien. Dennoch bestehen weiterhin Unzufriedenheiten wegen früherer Kürzungen bei Renten, Gesundheitsversorgung und Löhnen. Da die Abstimmung bevorsteht, bleibt die zentrale Frage, ob das aktuelle Angebot ausreicht, um einen Streik zu verhindern, oder ob Boeing vor einem weiteren großen Problem steht.

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