Verlangsamung der alten Ozeane warnt vor zukünftigem Klimachaos.

Lesezeit: 3 Minuten
Durch Ernst Müller
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Dunkle wirbelnde Meeresströmungen mit drohenden Sturmwolken.

BerlinEine Untersuchung der UC Riverside zeigt, dass extreme Hitze in der Erdvergangenheit den Wasseraustausch zwischen der Oberfläche und der Tiefsee verlangsamte. Dieser Prozess ist wichtig, da er dazu beiträgt, Wärme auf der Erde zu verteilen und viele Regionen lebensfreundlich zu machen. Forscher analysierten winzige fossile Muscheln aus alten Tiefsee-Sedimenten, um zu verstehen, wie diese Bewegung vor etwa 50 Millionen Jahren reagierte. Das damalige Klima ähnelte dem, was wir bis Ende dieses Jahrhunderts erleben könnten, wenn wir unsere Kohlenstoffemissionen nicht erheblich reduzieren.

Die Ozeane tragen zur Regulierung des Erdklimas bei, indem sie warmes Wasser vom Äquator zu den Polen transportieren, was die Temperaturen stabil hält. Ohne diesen Effekt wäre der Äquator viel heißer und die Pole deutlich kälter. Änderungen in diesem Prozess können zu plötzlichen Klimaveränderungen führen. Außerdem nehmen die Ozeane Kohlendioxid aus menschlichen Aktivitäten auf, was von großer Bedeutung ist, da sie das meiste Kohlenstoff an der Erdoberfläche speichern.

Wichtige Erkenntnisse aus der Studie:

Die Ozeane enthalten fast 40.000 Milliarden Tonnen Kohlenstoff. Das ist mehr als das 40-fache der Menge an Kohlenstoff in der Atmosphäre. Zudem absorbieren die Ozeane etwa ein Viertel der vom Menschen verursachten CO2-Emissionen.

Sandra Kirtland Turner von der UC Riverside erklärte, dass sich bei einer langsameren Bewegung des Ozeans weniger Kohlenstoff aufnehmen würde, was dazu führt, dass mehr CO2 in der Luft verbleibt. Frühere Studien untersuchten, wie sich die Bewegung des Ozeans in jüngerer Vergangenheit, etwa am Ende der letzten Eiszeit, verändert hat, aber diese Situationen entsprechen nicht den heutigen hohen CO2-Werten oder der aktuellen Erwärmung.

Um zu verstehen, wie sich die Ozeanzirkulation durch die globale Erwärmung verändern könnte, untersuchten Forscher das frühe Eozän, das vor etwa 49 bis 53 Millionen Jahren stattfand. In dieser Zeit war die Erde deutlich wärmer, und es gab gelegentliche Anstiege von CO2 und Temperatur, die als Hyperthermals bekannt sind. Diese Hyperthermals gelten als die besten Vergleiche für zukünftige Klimaveränderungen.

Das Team untersuchte die Meeresströmungen, indem es fossile Schalen winziger Organismen namens Foraminiferen analysierte, die weltweit in den Ozeanen vorkommen. Diese Schalen bestehen aus Calciumcarbonat. Die Forscher maßen Sauerstoffisotope in den Schalen, um frühere Meerestemperaturen und die damaligen Eisniveaus auf der Erde zu bestimmen. Außerdem analysierten sie Kohlenstoffisotope, um das Alter des Wassers zu ermitteln, in dem die Schalen gefunden wurden.

Die Forschung unterstützt Wissenschaftler dabei zu verstehen, wie der Ozean auf zukünftige Erwärmung reagieren könnte. Heutzutage nutzen Wissenschaftler Computermodelle, um Veränderungen vorherzusagen. Das Forschungsteam verwendete ähnliche Modelle, um zu untersuchen, wie antike Ozeane auf Erwärmung reagierten. Sie überprüften die Ergebnisse ihrer Modelle durch die Analyse von Foraminiferen-Schalen.

Die Atmosphäre enthält derzeit etwa 425 Teile CO2 pro Million. Menschen stoßen fast 37 Milliarden Tonnen CO2 jährlich aus. Setzt sich dieser Trend fort, könnten die Bedingungen bis Ende dieses Jahrhunderts denen des frühen Eozän ähneln. Kirtland Turner betont die Dringlichkeit, die Emissionen zu senken. Sie hebt hervor, dass selbst kleine Reduzierungen der Kohlenstoffemissionen von großer Bedeutung sind, da sie zu geringeren Auswirkungen, weniger Verlust von Menschenleben und weniger Veränderungen in der Natur führen.

Die Reduzierung von Emissionen ist entscheidend, um gravierende Klimaprobleme zu vermeiden.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1073/pnas.2311980121

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Sandra Kirtland Turner, Andy Ridgwell, Allison L. Keller, Maximilian Vahlenkamp, Adam K. Aleksinski, Philip F. Sexton, Donald E. Penman, Pincelli M. Hull, Richard D. Norris. Sensitivity of ocean circulation to warming during the Early Eocene greenhouse. Proceedings of the National Academy of Sciences, 2024; 121 (24) DOI: 10.1073/pnas.2311980121
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