Frieden im Fahrdienst: So bewältigen Städter Gewalt im Beruf

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Johannes Müller
- in
Gelassener Bus im Morgengrauen umgeben von Stadtlandschaft.

BerlinKriminalität gegen städtische Verkehrsbeschäftigte nimmt seit Beginn der COVID-19-Pandemie im Jahr 2020 zu. Diese Angestellten sehen sich am Arbeitsplatz häufiger gewalttätigen Übergriffen ausgesetzt, obwohl die Gewaltkriminalität in den USA insgesamt zurückgeht.

Viele Mitarbeiter im öffentlichen Nahverkehr fühlen sich einsam und unsicher. Ein Beispiel dafür ist Blanca Acosta De Avalos, eine Busfahrerin in Omaha, Nebraska, die vor drei Jahren schwer von einem Mann verprügelt wurde, der Frauen auf ihren Bus folgte.

Einige Verkehrsbetriebe und -gewerkschaften unterstützen ihre Fahrer mit kostenlosen Entspannungssitzungen, Yoga- und Meditationskursen. Zudem lernen die Fahrer, wie sie mit Konfliktsituationen umgehen können. So fand die New Yorker Busfahrerin Grace Walker die Entspannungskurse sehr hilfreich, um ihren Stress zu bewältigen.

Die Arbeitnehmer im öffentlichen Nahverkehr in Städten wie Omaha und Columbus sind starkem Stress ausgesetzt aufgrund von:

  • Neue Bedrohungen durch Passagiere
  • Verbale und körperliche Übergriffe
  • Angst vor Schusswaffengewalt
  • Posttraumatische Belastungsstörungen
  • Stressbedingte Gesundheitsprobleme

Laticia Wright, eine Busfahrerin aus Columbus, Ohio, wurde während der Arbeit beschossen. Sie hatte solche Angst, dass sie drei Wochen pausierte. Fast ein Jahr später wacht sie immer noch verängstigt aus der Erinnerung auf. Um sich in stressigen Momenten zu beruhigen, betet sie regelmäßig.

Während der Pandemie boten die Verkehrsbetriebe kostenlose Fahrten an, wodurch mehr Menschen Schutz suchten und auch Personen mit Drogenproblemen die Dienste nutzten. Derzeit liegt die Fahrgastzahl bei 75 % des Niveaus vor der Pandemie, was die Atmosphäre in Bussen und Bahnen verändert hat.

Europäische Städte verbessern die Arbeitsbedingungen durch die Einstellung von mehr Personal und die Einführung flexibler Arbeitszeiten. Im Gegensatz dazu kämpfen amerikanische Städte wie Omaha und Columbus mit zunehmender Gewalt und einer hohen Fluktuation erfahrener Fahrer.

Die Verkehrsbehörden verbessern die Sicherheitsmaßnahmen. Die Bundesverkehrsverwaltung verlangt nun striktere Sicherheitspläne für alle Verkehrsbehörden, die Bundesmittel erhalten. Diese Pläne müssen sowohl die Frontarbeiter im Verkehr als auch das Management einbeziehen. Zu den getesteten Maßnahmen gehören der Einbau robuster Busschranken und Schilder, die auf Strafen bei Angriffen hinweisen.

New York testet neue Schutzbarrieren in Bussen, die vom Boden bis zur Decke reichen. Gouverneurin Kathy Hochul hat 1.000 Einsatzkräfte, darunter Staatspolizei und Nationalgarde, in belebte U-Bahn-Stationen geschickt, um Taschenkontrollen durchzuführen.

Einige Verkehrssysteme bieten psychische Gesundheitsressourcen wie Stuhlmassagen und Wellnessprogramme an. So hat die Verkehrsbehörde in Columbus ein Team, das sich um gefährliche Passagiere kümmert und den Fahrern kostenlose Yogakurse anbietet.

Diese Bemühungen zielen darauf ab, die Arbeit der Angestellten im öffentlichen Verkehr sicherer und weniger stressig zu gestalten. Dennoch sind viele Beschäftigte weiterhin besorgt und greifen auf persönliche Methoden wie Beten oder bis zehn zählen zurück, um ihre täglichen Herausforderungen zu bewältigen.

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