Ukrainer ehren Gefallene und fordern Freiheit für Gefangene

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Durch Kathy Schmidt
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Ukrainische Flaggen und Kerzen an der Gedenkstätte.

BerlinTausende Ukrainer versammelten sich am Wochenende in Kiew, um gefallene Soldaten einer Explosion zu ehren und die Freilassung von Gefangenen aus russischer Haft zu fordern. Dieses Ereignis fand zwei Jahre nach einer tödlichen Explosion im Olenivka-Gefangenenlager statt. Die Ursache des Vorfalls wird noch untersucht, und viele Ukrainer suchen nach Antworten.

Wichtige Themen wurden auf der Veranstaltung besprochen:

Azov-Soldaten gedenken ihrer Gefallenen mit Gebet und roten Leuchtfackeln

Viele Teilnehmer protestieren weiterhin gegen die Inhaftierung ukrainischer Kämpfer aus dem Azovstal-Stahlwerk durch Russland. Die Kampagne "Free Azov" organisiert wöchentliche Mahnwachen, um die ukrainische Regierung zu einem Gefangenenaustausch zu bewegen. Familien und Freunde der Gefangenen fordern bei diesen Veranstaltungen entschlossene Maßnahmen der Regierung.

Mehr als 300 Soldaten der Asow-Brigade versammelten sich zu einer gemeinsamen Gebetsrezitation und entzündeten rote Fackeln zum Gedenken an ihre gefallenen Kameraden. Hinter ihnen versammelte sich eine gemischte Menschenmenge, die sowohl der Toten gedachte als auch gegen die Gefangennahme und Inhaftierung ukrainischer Soldaten durch Russland protestierte.

Stanislav begann als Verteidiger von Mariupol. Während eines Artillerieangriffs verlor er seinen linken Arm und wurde von russischen Truppen gefangen genommen. Nach seiner Behandlung und Rehabilitation arbeitet er nun im militärischen Hauptquartier in Kiew. Dort setzt er sich intensiv für die Freilassung gefangener Soldaten ein. Er betont die Notwendigkeit, Druck auf die Regierung auszuüben, um sicherzustellen, dass seine Kameraden nach Hause zurückkehren können.

Der emotionale Eindruck des Ereignisses war deutlich sichtbar. Zahlreiche Familien, darunter Mütter, Ehefrauen und Kinder der gefallenen oder inhaftierten Soldaten, nahmen daran teil. Halyna Stafiichuk (71) schilderte ihre herzzerreißende Situation: Ihr Sohn wird seit über zwei Jahren von den Russen festgehalten und sie hat keine Nachricht von ihm erhalten. „Ich weine jeden Tag. Ich bete nur um eine Nachricht von ihm, dass es ihm gut geht und dass er bald nach Hause kommt“, sagte sie.

Die Kampagne "Freier Asow" in Kiew setzt sich durch wöchentliche Versammlungen für Maßnahmen ein. Diese Veranstaltungen erinnern die Regierung von Präsident Wolodymyr Selenskyj daran, sich auf den Austausch von Gefangenen mit Russland zu konzentrieren. Die Kampagne organisiert regelmäßig eine Ehrenwache und öffentliche Gebetsdienste, um auf das Thema aufmerksam zu machen.

Bei der Versammlung wurden anhaltende Probleme angesprochen: eine Forderung an die Regierung, Klarheit über die Explosion in Olenivka zu schaffen, sowie ein dringender Appell, gefangene Soldaten zurückzubringen. Während sich die ukrainische Regierung hauptsächlich auf Kämpfe und internationale Gespräche konzentriert, benötigen diese Familien und Soldaten umgehende Aufmerksamkeit und Maßnahmen.

Der andauernde Konflikt mit Russland zeigt sich täglich in Kiew, wo das Kriegsgeschehen eng mit dem Alltagsleben und den Emotionen der Menschen verknüpft ist. Die Ereignisse in Kiew verdeutlichen den anhaltenden Schmerz, den der Konflikt verursacht, sowie die Entschlossenheit derjenigen, die weiterhin für ihre Lieben kämpfen.

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