Neue Studie zeigt, wie Stress die Spermienbeweglichkeit und Fruchtbarkeit beeinflusst
BerlinEine neue Studie der University of Colorado Anschutz Medical Campus hat überraschende Details darüber herausgefunden, wie Stress die Spermienbewegung und Fruchtbarkeit beeinflusst. Die Forschung zeigte, dass sich die Spermienbewegung nach einem stressigen Ereignis verändert, nicht währenddessen. Diese Entdeckung bietet ein neues Verständnis für den Fortpflanzungsprozess und die Entwicklung eines Babys.
Hauptergebnisse umfassen:
- Veränderungen in extrazellulären Vesikeln (EVs) nach Beendigung des Stressors.
- Erhöhte Spermienbeweglichkeit und mitochondriale Atmung nach Stress.
- Die Bedeutung dieser Erkenntnisse könnte auf verschiedene Spezies übertragbar sein.
Die Studie ergab, dass sich kleine Partikel aus dem männlichen Fortpflanzungssystem, die für das Wachstum und die Entwicklung von Spermien wichtig sind, erst nach einem stressigen Ereignis verändern und nicht währenddessen. Dies ist bedeutsam, da es zeigt, dass sich die Spermienfunktion nach dem Stress verbessert.
Dr. Tracy Bale, Hauptautorin der Studie, betont, dass das Timing evolutionär vorteilhaft sein kann, insbesondere nach schwierigen Zeiten wie der COVID-19-Pandemie. Die Untersuchungen an Menschen und Tieren zeigten eine verbesserte Spermienbeweglichkeit und effizienteren Energieverbrauch, was auf eine mögliche gemeinsame Bewältigungsstrategie hinweist.
Diese Forschung eröffnet viele neue Studienfelder. Sie zeigt die Notwendigkeit, zu verstehen, wie Stress beide Partner während einer Fertilitätsbehandlung beeinflusst, obwohl die aktuelle Studie hauptsächlich Männer untersucht. Zudem wird hervorgehoben, dass Stress die Entwicklung des fetalen Gehirns beeinträchtigen kann, was weitere Forschung erfordert.
Die Studie zeigt, wie sich Stress auf die reproduktive Gesundheit auswirkt. In den letzten fünfzig Jahren hat sich die Qualität des Spermas verschlechtert, wahrscheinlich durch zunehmenden Umweltstress. Indem wir verstehen, wie dies geschieht, können wir Maßnahmen entwickeln, um diese Effekte zu reduzieren und möglicherweise die Fruchtbarkeitsraten zu verbessern.
Dr. Neill Epperson und andere Forscher untersuchen, wie Stress durch Fortpflanzungszellen von einer Generation zur nächsten weitergegeben wird. Um diesen Prozess besser zu verstehen, planen sie, Stressniveaus sorgfältig zu bewerten und die Anzahl der Studienteilnehmer zu erhöhen.
Forscher werden untersuchen, wie Stresssignale durch EVs (extrazelluläre Vesikel) übermittelt werden und wie sie die Befruchtung beeinflussen. Sie planen Teststudien, um dieses Modell weiter zu erforschen und die Beziehung zwischen EVs und Spermien im Samen zu untersuchen. Diese Forschung könnte helfen, Fortpflanzungsprobleme bei gefährdeten Arten zu lösen.
Zu verstehen, wie Stress die Fortpflanzung und Entwicklung beeinflusst, ist von großer Bedeutung. Dieses Wissen könnte dazu beitragen, bessere Fruchtbarkeitsbehandlungen zu entwickeln und die Ergebnisse für zukünftige Generationen zu verbessern.
Die Studie wird hier veröffentlicht:
http://dx.doi.org/10.1038/s41467-024-52319-0und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet
Nickole Moon, Christopher P. Morgan, Ruth Marx-Rattner, Alyssa Jeng, Rachel L. Johnson, Ijeoma Chikezie, Carmen Mannella, Mary D. Sammel, C. Neill Epperson, Tracy L. Bale. Stress increases sperm respiration and motility in mice and men. Nature Communications, 2024; 15 (1) DOI: 10.1038/s41467-024-52319-0Diesen Artikel teilen