KI schlägt Studenten: ChatGPT beeindruckt im Gesundheitsinformatikkurs
BerlinIm Rahmen eines Universitätskurses zu biomedizinischer und Gesundheitsinformatik wurden KI-Modelle getestet. William Hersh, M.D., und Kate Fultz Hollis von der Oregon Health & Science University (OHSU) wollten herausfinden, wie gut diese KI-Modelle, einschließlich ChatGPT, in ihrem Kurs abschneiden würden. Erstaunlicherweise erzielten die KI-Modelle bessere Ergebnisse als bis zu 75 % der menschlichen Studierenden.
Forscher haben sechs KI-Modelle verwendet, um deren Leistungsfähigkeit zu testen. Sie gaben diesen Modellen dieselben Prüfungen, die 2023 von 139 Studenten der Biomedizin und Gesundheitsinformatik abgelegt wurden. Die KI erreichte dabei auf Multiple-Choice-Tests und Abschlussprüfungen mit kurzen schriftlichen Antworten Platzierungen unter den besten 50% bis 75%. Diese Erkenntnis könnte die zukünftige Sichtweise und Nutzung traditioneller Testmethoden verändern.
Hier sind einige wichtige Punkte:
- Sechs generative KI-Modelle wurden getestet.
- 139 Studierende wurden zum Vergleich bewertet.
- Die KI-Modelle erzielten Ergebnisse im oberen 50. bis 75. Perzentil.
- Es wurden Multiple-Choice-Tests und kurze schriftliche Antworten verwendet.
KI kann wissensbasierte Tests sehr gut bewältigen. In einigen Kursen könnte Technologie daher eine attraktive Alternative zum traditionellen Lernen sein, besonders bei Faktenwissen. Doch der Einsatz von KI in diesen Bereichen wirft neue Fragen auf: Führen diese KI-Modelle dazu, dass Studierende sich weniger tiefgehend mit dem Stoff auseinandersetzen und eine passive Lernumgebung entsteht?
Die ethischen Herausforderungen des Einsatzes von KI im Bildungswesen sind enorm. Wenn KI Informationen besser abrufen und verarbeiten kann, entsteht die Sorge um Schummeln. Wie können Lehrer sicherstellen, dass Schüler wirklich lernen und nicht nur KI nutzen, um gute Noten zu bekommen?
Höhere Bildung zielt darauf ab, Fachkräfte hervorzubringen, die mehr können als nur Faktenwissen anzuhäufen. Sie sollen ihr Wissen auch in praxisnahen Situationen anwenden können. Fähigkeiten wie gute Entscheidungen treffen, Details verstehen und das große Ganze erfassen sind Dinge, die KI-Modelle noch nicht beherrschen. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, neue Prüfungsformen zu entwickeln, die nicht nur Wissen, sondern auch kritisches Denken und Problemlösungsfähigkeiten bewerten.
KI-Modelle können das Lernen unterstützen, sollten jedoch nicht das tiefgehende Verständnis und kritische Denken ersetzen, die für professionelle Arbeit erforderlich sind. Wissenschaft und Technologie entwickeln sich oft schneller, als Künstliche Intelligenz mithalten kann. Daher sollten Lehrer Prüfungen erstellen, die sich auf Fähigkeiten konzentrieren, in denen KI schwächer ist.
Das Experiment an der OHSU zeigt, wie Künstliche Intelligenz im Bildungswesen eingesetzt werden kann, ohne dabei die gründliche Verständnisvermittlung der Schüler zu vernachlässigen.
Die Studie wird hier veröffentlicht:
http://dx.doi.org/10.1038/s41746-024-01251-0und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet
Hersh, W., Fultz Hollis, K. Results and implications for generative AI in a large introductory biomedical and health informatics course. npj Digit. Med., 2024 DOI: 10.1038/s41746-024-01251-0Diesen Artikel teilen