Wichtig für HIV-Behandlung bei Jugendlichen: regelmäßige Einnahme statt Resistenztests entscheidend

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Hans Meier
- in
Pillendose mit Kalender und Medikamenten-Häkchen.

BerlinRund 2,6 Millionen Kinder und Jugendliche weltweit sind mit HIV infiziert, die meisten davon in Afrika. Ihre Behandlungsversagen sind häufiger als bei Erwachsenen. Experten vermuteten, dass Tests auf virale Arzneimittelresistenz helfen könnten, wenn die Behandlung fehlschlägt. Doch neue Forschungsergebnisse der Universität Basel in der Schweiz deuten auf eine andere Lösung hin.

Professor Niklaus Labhardt und sein Team stellten fest, dass die regelmäßige Einnahme von Medikamenten wichtiger ist als Resistenztests durchzuführen. Diese Entdeckung ist besonders bedeutsam für Regionen mit begrenzten Ressourcen.

Die Forschungsstudie wurde in Lesotho und Tansania durchgeführt und umfasste 284 Teilnehmer im Alter von sechs Monaten bis 19 Jahren. Die Teilnehmer wurden in zwei Gruppen aufgeteilt:

  • Die erste Gruppe wurde auf virale Mutationen getestet, die zu Medikamentenresistenzen führen könnten.
  • Die zweite Gruppe erhielt die übliche Versorgung mit wiederholten Viruslasttests und empirischer Behandlung.

Nach 36 Wochen zeigte sich kaum ein Unterschied in der Viruslast zwischen den beiden Gruppen. Dies widerlegt die Annahme, dass Resistenztests zu besseren Ergebnissen führen würden.

Dr. Jennifer Brown, Hauptautorin der Studie, erklärt, dass Resistenztests die Behandlungsergebnisse nicht erheblich verbessert haben.

Studienleiter Niklaus Labhardt erklärt, dass das Hauptproblem darin besteht, dass Patienten ihre Medikamente nicht täglich wie vorgeschrieben einnehmen. Die Sicherstellung der regelmäßigen Einnahme der Medikamente wäre effektiver als bei allen Patienten Resistenztests durchzuführen.

Viele afrikanische Länder haben nicht genug Geld für HIV-Programme. Laut der Studie sollten wir die vorhandenen Mittel nutzen, um junge Menschen dazu zu bringen, ihre Medikamente regelmäßig einzunehmen.

Durch die Hoffnung der Forscher, dass diese Ergebnisse mehr Ressourcen für Programme lenken, die auf die besonderen Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen ausgerichtet sind, sollte es diesen besser gelingen, ihre Medikamentenpläne einzuhalten.

Begrenzte Mittel für HIV-Programme machen diese Studie äußerst bedeutsam. Sie hilft uns, Ressourcen effizient zu nutzen. Die genaue Befolgung der Richtlinien scheint dabei essenziell.

Widerstandstests sind wichtig, jedoch sollten sie nur bei Bedarf eingesetzt werden. Unser Fokus sollte auf den Personen liegen, die am stärksten von viraler Resistenz bedroht sind, und diese gezielt testen.

Experten der Universität Basel arbeiteten eng mit Spezialisten vom Schweizerischen Tropen- und Public Health-Institut, SolidarMed, der Baylor College of Medicine Children's Foundation, dem Seboche Mission Hospital in Lesotho, dem Ifakara Health Institute und der Organisation Management and Development for Health in Tansania zusammen.

Das Forschungsprojekt wurde durch die Fondation Botnar, den Schweizerischen Nationalfonds und die Gottfried und Julia Bangerter-Rhyner-Stiftung finanziert.

Diese Untersuchungen zeigen, dass die konsequente Einnahme von Medikamenten wichtiger ist als umfassende Resistenztests bei der Behandlung von HIV bei jungen Menschen. Experten empfehlen nun, Ressourcen in Programme umzuleiten, die junge Menschen dabei unterstützen, ihre Medikamente regelmäßig einzunehmen. Diese Änderung könnte die Gesundheitsergebnisse für Jugendliche mit HIV verbessern.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1016/S2214-109X(24)00183-9

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Jennifer Anne Brown, Isaac Kaumbuthu Ringera, Ezekiel Luoga, Moniek Bresser, Buoang Mothobi, Lorraine Kabundi, Mulume Ilunga, Kuena Mokhele, Andreas Boy Isaac, Ntsepiseng Tsoaeli, Thomas Mbaya, Brenda Simba, Kasasi Mayogu, Elizabeth Mabula, Molisana Cheleboi, Mamello Molatelle, Namvua Kimera, Getrud Joseph Mollel, David Sando, Nadine Tschumi, Alain Amstutz, Lineo Thahane, Mosa Molapo Hlasoa, Buntshi Paulin Kayembe, Josephine Muhairwe, Thomas Klimkait, Tracy Renée Glass, Maja Weisser, Niklaus Daniel Labhardt. Resistance-informed versus empirical management of viraemia in children and adolescents with HIV in Lesotho and Tanzania (GIVE MOVE trial): a multisite, open-label randomised controlled trial. The Lancet Global Health, 2024; 12 (8): e1312 DOI: 10.1016/S2214-109X(24)00183-9
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