Uralte DNA entblößt Geschichte Südafrikas über Jahrtausende

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Kathy Schmidt
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Alte südafrikanische Landschaften mit DNA-Doppelhelix.

BerlinForscher der Universität Kapstadt und des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie haben eine bedeutende Studie zu alter DNA durchgeführt, um die frühe Menschheitsgeschichte Südafrikas zu erforschen. Durch die Untersuchung der Genome von dreizehn Individuen, die im Oakhurst-Felsunterstand gefunden wurden, haben sie einen Zeitstrahl von vor 10.000 bis vor 1.300 Jahren erstellt. Diese Forschung hilft uns, die genetische Geschichte der heutigen indigenen Völker im südlichen Afrika zu verstehen.

Wichtige Erkenntnisse der Studie umfassen:

Rekonstruktion von Genomen von Individuen, die zwischen 1.300 und 10.000 Jahren vor unserer Zeit lebten. Forschungsergebnisse zeigen genetische Ähnlichkeiten zwischen diesen alten Menschen und heutigen San- und Khoekhoe-Populationen. Belege deuten auf bedeutende kulturelle Veränderungen vor etwa 1.200 Jahren hin, als neue Gruppen in die Region kamen.

Diese Studie ist bedeutend, da sie zeigt, dass die Gene der Menschen im äußersten Süden Afrikas über lange Zeit stabil blieben, im Gegensatz zu Europa, wo es in derselben Periode erhebliche genetische Veränderungen gab. Dies impliziert, dass die frühen Bewohner der Oakhurst-Region bis etwa vor 1.200 Jahren, als neue Gruppen Landwirtschaft und Viehzucht einführten, weniger von großen Migrationen betroffen waren. Die Ankunft dieser neuen Gruppen hilft uns, die Anpassung lokaler Gemeinschaften zu verstehen, die sich vom reinen Jagen und Sammeln hin zu neuen kulturellen Praktiken und Sprachen entwickelten.

Der Forschungsprozess gestaltete sich schwierig. Die DNA-Extraktion aus alten und schlecht erhaltenen Überresten erwies sich als äußerst anspruchsvoll. Den Forschern gelang es, die Genome nur durch den Einsatz neuer Labortechniken zu sequenzieren. Dies verdeutlicht, wie sich die Archäogenetik weiterentwickelt und wie sie in der Lage ist, unbekannte Teile der Menschheitsgeschichte ans Licht zu bringen.

Diese Studie ermöglicht es uns, mehr über frühe menschliche Gesellschaften in Südafrika und ihre Interaktionen über Tausende von Jahren hinweg zu erfahren. Mit den Fortschritten in der Archäogenetik werden wir weitere Erkenntnisse über die vielfältigen Geschichten menschlicher Populationen gewinnen. Diese Forschung unterstreicht die Bedeutung des Erhalts von archäologischen Stätten wie Oakhurst, die uns helfen, unsere Vergangenheit zu verstehen. Die Erforschung alter genetischer Strukturen ist entscheidend, um die menschliche Evolution und Migration in dieser vielfältigen Region nachzuvollziehen.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1038/s41559-024-02532-3

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Joscha Gretzinger, Victoria E. Gibbon, Sandra E. Penske, Judith C. Sealy, Adam B. Rohrlach, Domingo C. Salazar-García, Johannes Krause, Stephan Schiffels. 9,000 years of genetic continuity in southernmost Africa demonstrated at Oakhurst rockshelter. Nature Ecology & Evolution, 2024; DOI: 10.1038/s41559-024-02532-3
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