Spinnen tricksen Glühwürmchen aus, um mehr Beute zu fangen.

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Klaus Schmidt
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Kugelweber-Spinne imitiert Glühwürmchen-Lichtsignale.

BerlinWissenschaftler entdeckten, dass die Radnetzspinne Araneus ventricosus gefangene männliche Abscondita terminalis-Glühwürmchen in ihrem Netz dazu bringt, Leuchtzeichen zu senden, die denen weiblicher Glühwürmchen ähneln. Dies lockt andere männliche Glühwürmchen an und führt sie ebenfalls ins Netz der Spinne.

Kritische Erkenntnisse:

  • Die Spinne fängt männliche Glühwürmchen und verändert deren Blitzsignale.
  • Gefangene männliche Glühwürmchen senden ein einzelnes Blinkmuster aus, das dem der weiblichen ähnlich ist.
  • Dieses Verhalten lockt weitere männliche Glühwürmchen ins Netz.

Forscher stellten fest, dass männliche Glühwürmchen häufig in Spinnennetzen zu finden waren, während weibliche nur selten vorkamen. Verhaltensökologen der Hubei-Universität führten Feldversuche durch und entdeckten, dass von Spinnen bewohnte Netze mehr männliche Glühwürmchen fingen als leere Netze.

Wenn ein männlicher Spinne ihre Signale ändert, um die einer weiblichen zu imitieren, zeigt dies eine faszinierende Anpassung. Dieses Verhalten hilft der Spinne wahrscheinlich dabei, bestimmte Beutetiere zu fangen, indem sie deren übliche Kommunikationsmethoden nutzt. Diese Art der präzisen Nachahmung ist selten und verdeutlicht die komplexen Interaktionen zwischen Räuber und Beute.

Die Forscher entdeckten, dass gefangene männliche Glühwürmchen selten andere Männchen anzogen, wenn sie allein im Netz waren. Dies deutet darauf hin, dass es sich nicht um ein Notsignal handelt. Es scheint, dass die Spinne das Verhalten des Glühwürmchens direkt beeinflusst. Dank ihres guten Timings, aber eingeschränkter Sicht kann die Spinne die Lichtsignale des Glühwürmchens erkennen und kontrollieren. Sobald die Spinne diese Lichtsignale bemerkt, beginnt sie, das Glühwürmchen wiederholt einzuwickeln und zu beißen.

Diese Entdeckung zeigt, wie Tiere indirekte Signale geschickt nutzen, um Beute zu fangen. Sie wirft auch die Frage auf, ob andere Raubtiere ähnliche Methoden mit unterschiedlichen Signalen wie Geräuschen oder Gerüchen anwenden.

Mehr Forschung ist erforderlich, um herauszufinden, ob das Gift der Spinne oder ihr Biss das Blinken des Glühwürmchens verändert. Die aktuelle Studie, die durch nationale Fördermittel unterstützt wird, bringt neue Ideen über Räuberstrategien hervor, die bisher wenig untersucht wurden. Diese Arbeit hilft uns, mehr darüber zu erfahren, wie Räuber und Beute miteinander interagieren und im Laufe der Zeit ihr Verhalten verändern.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1016/j.cub.2024.07.011

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Xinhua Fu, Long Yu, Wei Zhou, Chaoliang Lei, Robert R. Jackson, Matjaž Kuntner, Qiuying Huang, Shichang Zhang, Daiqin Li. Spiders manipulate and exploit bioluminescent signals of fireflies. Current Biology, 2024; 34 (16): R768 DOI: 10.1016/j.cub.2024.07.011
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