Soziale und wirtschaftliche Faktoren beeinflussen die Naturverbundenheit von Kindern stärker als ihr Wohnort
BerlinEine Untersuchung der Forscher der Universität Lund in Schweden ergab, dass das Einkommen und das Bildungsniveau eines Kindes einen größeren Einfluss auf seine Verbundenheit mit der Natur haben als der Wohnort in der Stadt oder auf dem Land.
Die Forscher haben herausgefunden, dass das Leben auf dem Land nicht zwangsläufig dazu führt, dass sich die Menschen stärker mit der Natur verbunden fühlen.
- Kinder aus Gebieten mit höherem Bildungsniveau zeigten ein besseres Wissen über Tier- und Pflanzenarten.
- Höhere Haushaltseinkommen standen in Zusammenhang mit einer stärkeren Teilnahme an naturbezogenen Aktivitäten.
- Direkter Zugang zur Natur in der Nähe des Wohnorts wurde mit einem höheren subjektiven Wohlbefinden der Kinder in Verbindung gebracht.
Forschung zeigt, dass das soziale und wirtschaftliche Umfeld beeinflusst, wie Kinder eine Verbindung zur Natur aufbauen. Beispielsweise schätzen gebildete Eltern oft das Lernen im Freien und bringen ihren Kindern bei, Natur zu schätzen. Ähnlich können wohlhabendere Familien sich Aktivitäten wie Parkbesuche oder die Mitgliedschaft in Naturschutzgruppen leisten.
Die Studie untersuchte auch schulische Aktivitäten im Freien, wie das Füttern von Vögeln. Die Forscher stellten fest, dass solche Aktivitäten den Kindern halfen, mehr über verschiedene Arten zu lernen. Allerdings gab es keine Verbesserung ihres allgemeinen Wohlbefindens oder ihrer Einstellung zur Natur. Dies zeigt, dass der Erfolg dieser Projekte stark von der Teilnahme von Lehrern und Eltern abhängt. Es wird deutlich, dass eine Verbindung zur Natur sowohl soziale Interaktionen als auch das Verbringen von Zeit im Freien erfordert.
Die Untersuchung ergab, dass Kinder, die in städtischen Gebieten mit wenig Natur leben, am meisten vom Vogelbeobachtungsprojekt profitierten. Dies unterstreicht die Notwendigkeit einer gerechten Stadtplanung, die für alle Menschen Zugang zu Grünflächen gewährleistet, unabhängig von ihrem Einkommen.
Es ist wichtig, dass Kinder Zeit in der Natur verbringen, aber wir müssen auch finanzielle und soziale Hürden abbauen, damit alle Kinder dies genießen können. Um zukünftigen Generationen die Vorteile der Natur zugänglich zu machen, sollten wir Programme schaffen, die sicherstellen, dass jeder, egal ob in der Stadt oder auf dem Land, die Möglichkeit hat, sie zu erleben.
Die Studie wird hier veröffentlicht:
http://dx.doi.org/10.1002/pan3.10702und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet
Johan Kjellberg Jensen, Johanna Alkan Olsson, Maria von Post, Caroline Isaksson. Reconnecting children to nature: The efficacy of a wildlife intervention depends on local nature and socio‐economic context, but not on urbanisation. People and Nature, 2024; DOI: 10.1002/pan3.10702Diesen Artikel teilen