Brennende Gefahr: Indiens Müllsammler in der Sommerhitze

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Durch Klaus Schmidt
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Brennende Mülldeponie mit aufsteigendem Rauch unter sengender Sonne.

BerlinIndiens Müllsammler kämpfen mit extremer Hitze und unsicheren Arbeitsbedingungen. Kürzlich starb einer von ihnen während einer Hitzewelle im Norden des Landes. Die Deponien, auf denen sie arbeiten, werden im Sommer noch gefährlicher. Die Hitze beschleunigt den Zerfall des Abfalls, wodurch schädliche Gase wie Methan und Kohlendioxid freigesetzt werden. Auch die meisten Deponiebrände treten im Sommer auf und können mehrere Tage andauern.

Indien produziert jährlich über 62 Millionen Tonnen Abfall. Einige Mülldeponien, wie jene in Ghaziabad bei Neu-Delhi, sind enorm groß. Ein 2016 verabschiedetes Gesetz schreibt vor, Abfall zu trennen, um gefährliche Materialien von den Deponien fernzuhalten, doch wird dieses Gesetz kaum durchgesetzt.

Wichtige Punkte umfassen:

  • Jährlich entstehen in Indien 62 Millionen Tonnen Müll
  • Das 2016 eingeführte Gesetz zur Mülltrennung wird schlecht umgesetzt
  • Hitzebedingte Gesundheitsrisiken für Müllsammler steigen
  • Methan- und Kohlendioxidemissionen aus Mülldeponien

Müllsammler arbeiten unter extrem gefährlichen Bedingungen. Bharati Chaturvedi, Gründerin der Chintan Environmental Research and Action Group, erläutert, dass sie alles mit den Händen anfassen und dabei Windeln, Diabetesspritzen und vieles mehr berühren. Chaturvedi unterstützt Müllsammler seit über zwanzig Jahren. Sie hat betont, dass sehr heißes Wetter ihre ohnehin schon harte Arbeit noch riskanter macht. Außerdem merkte sie an, dass dieses Jahr besonders schwierig war und arme Menschen große Schwierigkeiten haben, den Sommer zu überstehen.

Menschen, die im Freien arbeiten müssen, sind bei extremer Hitze besonders gefährdet. Sie können von Hitzschlag, Herzproblemen und Nierenerkrankungen betroffen sein. Besonders Müllsammler sind stark betroffen, wie Abhiyant Tiwari vom Indien-Programm des Natural Resources Defense Council betonte.

In Neu-Delhi haben es Müllsammler schwer. Einige essen nun nur noch eine Mahlzeit am Tag anstelle von zwei. Ruksana Begum, eine 41-Jährige, die auf der Mülldeponie Bhalswa arbeitet, berichtet, dass sie manchmal dem Job fernbleiben, weil die Kosten für die Behandlung hitzebedingter Krankheiten höher sind als ihre Essenskosten.

Tiwari und Chaturvedi betonen die Wichtigkeit bestimmter Maßnahmen:

  • Zugang zu einer regelmäßigen Wasserversorgung
  • Schatten oder ein kühles Gebäude in der Nähe von Mülldeponien
  • Arbeit während hoher Hitze vermeiden
  • Bei Bedarf sofortige medizinische Versorgung

Indien plant Maßnahmen gegen Hitzewellen, doch ihre Umsetzung bleibt schwierig. Tiwari betonte, dass die Gesellschaft für Müllsammler Fürsorge zeigen sollte. Einfache Gesten, wie ihnen Wasser anzubieten statt sie wegzuschicken, könnten viel bewirken.

Geeta Devi ist 55 Jahre alt und arbeitet als Müllsammlerin auf der Bhalswa-Deponie. Sie versucht täglich 150-200 Rupien (1,80 bis 2,40 Dollar) zu verdienen, um für ihre Kinder zu sorgen. Bei Schwindelgefühlen in der Hitze sucht sie sich einen Platz zum Ausruhen. Manchmal geben ihr Leute Wasser oder Essen, aber andere Jobmöglichkeiten hat sie nicht.

Müllsammler haben eine harte und gefährliche Arbeit, besonders bei extremer Hitze. Sie können durch gefährliche Abfälle erkranken und unter Hitzebeschwerden leiden. Einfache Vorsichtsmaßnahmen und Unterstützung aus der Gemeinschaft können viel dazu beitragen, sie zu schützen.

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