Neue Forschung: Ursprung des dinosaurier-auslöschenden Asteroiden entdeckt
BerlinWissenschaftler der Universität zu Köln haben in einer Studie herausgefunden, woher der Asteroid kam, der vor 66 Millionen Jahren auf die Erde einschlug. Dieser Aufprall führte zu einem Massensterben, darunter dem Aussterben der Dinosaurier. Durch die Untersuchung von Gesteinsproben aus der Zeit zwischen der Kreide- und der Paläogenperiode fanden sie starke Hinweise darauf, dass der Asteroid aus dem Bereich jenseits der Jupiterbahn stammte.
Wichtige Ergebnisse der Studie umfassen:
- Der Asteroid entstand außerhalb der Jupiter-Umlaufbahn während der frühen Entwicklung des Sonnensystems.
- Feine Staubpartikel vom Einschlag verdunkelten die Sonne, was die Photosynthese für Jahre zum Erliegen brachte.
- Die Kreide-Paläogen-Grenzschicht weist hohe Konzentrationen seltener Platingruppenmetalle auf.
- Die Isotopenanalyse von Ruthenium deutet auf einen Ursprung des Asteroiden im äußeren Sonnensystem hin.
Diese Entdeckung hebt die besonderen Merkmale des Asteroideneinschlags hervor, der um die Kreide-Paläogen-Grenze stattfand. Die meisten Asteroidenteile, die in den letzten 500 Millionen Jahren die Erde getroffen haben, stammen aus dem inneren Sonnensystem und sind normalerweise S-Typ-Asteroiden. Diese unterscheiden sich stark von dem kohlenstoffreichen Asteroiden, der nahe Chicxulub auf der Yucatán-Halbinsel in Mexiko einschlug.
Die Isotopendaten waren entscheidend für diese Studie. Durch die Untersuchung von Ruthenium-Isotopen konnte gezeigt werden, dass der Chicxulub-Asteroid wahrscheinlich aus dem äußeren Sonnensystem stammt. Diese detaillierte Analyse wurde im fortschrittlichen Reinraumlabor des Instituts für Geologie und Mineralogie der Universität zu Köln durchgeführt.
Frühe Theorien deuten darauf hin, dass der Kurs des Asteroiden durch die Bewegung großer Planeten während der Entstehung unseres Sonnensystems verändert wurde, insbesondere durch Jupiter. Die starke Gravitation von Jupiter hat vermutlich viele kohlenstoffreiche Asteroiden bewegt und einige auf Bahnen geschickt, die das innere Sonnensystem durchkreuzen, einschließlich Umlaufbahnen, die sich mit der Erde schneiden.
Der Einschlag verursachte gravierende Klimaeffekte. Staubpartikel in der Stratosphäre blockierten das Sonnenlicht, was zu einem Absinken der globalen Temperaturen führte. Dies störte das Klima über Jahre hinweg. Die Photosynthese setzte aus, was zum Zusammenbruch von Nahrungsketten und Ökosystemen führte.
Einschläge von Asteroiden aus dem inneren Sonnensystem sind häufiger und besser erforscht. Das Chicxulub-Ereignis sticht jedoch hervor, da es aus dem äußeren Sonnensystem stammt. Dadurch ist das Ereignis einzigartig und bedeutend, da es das Ende der Kreidezeit markierte. Diese neuen Erkenntnisse vertiefen unser Verständnis der geologischen Geschichte der Erde und zeigen, wie Himmelsereignisse planetare Umgebungen beeinflussen können.
Die Studie wird hier veröffentlicht:
http://dx.doi.org/10.1126/science.adk4868und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet
Mario Fischer-Gödde, Jonas Tusch, Steven Goderis, Alessandro Bragagni, Tanja Mohr-Westheide, Nils Messling, Bo-Magnus Elfers, Birger Schmitz, Wolf U. Reimold, Wolfgang D. Maier, Philippe Claeys, Christian Koeberl, François L. H. Tissot, Martin Bizzarro, Carsten Münker. Ruthenium isotopes show the Chicxulub impactor was a carbonaceous-type asteroid. Science, 2024; 385 (6710): 752 DOI: 10.1126/science.adk4868Diesen Artikel teilen