Neue Studie: Orbitofrontaler Kortex spielt entscheidende Rolle beim Hören und Lernen

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Hans Meier
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Diagramm des Gehirns mit Hervorhebung des orbitofrontalen Kortex

BerlinWissenschaftler der Universität Maryland haben herausgefunden, dass der orbitofrontale Cortex (OFC), ein Hirnbereich, der vorwiegend mit Entscheidungsprozessen verknüpft ist, auch dem auditiven Cortex hilft, sich an unterschiedliche Hörsituationen anzupassen. Für ihre Untersuchungen verwendeten sie Rennmäuse. Die Ergebnisse wurden am 11. Juli 2024 in der Fachzeitschrift Current Biology veröffentlicht.

Einige zentrale Ergebnisse der Untersuchung sind:

  • Der OFC unterstützt den Hörkortex dabei, sich an veränderte Kontexte anzupassen.
  • Gerbils wurden sowohl unter passiven als auch unter aktiven Hörbedingungen getestet.
  • Das Ausschalten des OFC beeinträchtigte die Fähigkeit der Gerbils, zwischen verschiedenen Hörmodi zu wechseln.

Assistenzprofessorin Melissa Caras erläuterte, dass unser Hörvermögen nicht nur von den Geräuschen abhängt, die wir wahrnehmen, sondern auch von unseren Aktivitäten und den momentanen Prioritäten. Das Verständnis darüber, wie diese Gehirnprozesse funktionieren, könnte die Entwicklung besserer Behandlungen für Erkrankungen wie Autismus, Dyslexie und Schizophrenie fördern, die Probleme mit der sensorischen Kontrolle beinhalten.

Forscher untersuchten, wie Gerbils auf Geräusche reagieren. In einem Teil des Experiments hörten die Gerbils den Geräuschen einfach nur zu. In einem anderen Teil mussten sie basierend auf den gehörten Geräuschen handeln. Durch die Analyse der Gehirnaktivitäten stellten die Wissenschaftler fest, dass ein Bereich im Gehirn, das OFC, Signale an den auditiven Cortex sendet, wenn die Gerbils aufmerksam sein müssen. Dies ermöglicht ihnen, vom bloßen Zuhören zum aktiven Reagieren zu wechseln.

Als der OFC deaktiviert war, hatten die Tiere Schwierigkeiten, ihre Hörweise anzupassen. Caras erklärte, dass sie ohne diese Signale nicht in der Lage waren, die Art und Weise, wie sie Geräusche wahrnahmen, zu verändern.

Diese Studie wurde an Tieren durchgeführt, aber die Ergebnisse könnten auch der menschlichen Gesundheit zugutekommen. Es ist wichtig, sich auf zentrale Geräusche zu konzentrieren, die im Alltag, wie beim Sprechen und Bewegen in belebten Umgebungen, eine Rolle spielen. Die Forscher möchten mehr darüber erfahren, wie der orbifrontale Cortex mit dem auditiven Cortex kommuniziert. Sie hoffen, dass eine stärkere Verbindung zwischen diesen Bereichen das Hörvermögen verbessern kann.

Diese Forschung trägt dazu bei, neue Methoden zur Verbesserung des Hörens sowohl für Menschen mit Hörproblemen als auch für Normalhörende zu entwickeln. Weitere Studien könnten auch zu Behandlungen für Entwicklungsstörungen des Gehirns führen. Die National Institutes of Health haben diese Studie finanziert.

Die Studie stellt einen bedeutenden Fortschritt in unserem Verständnis dar, wie das Gehirn das Hörvermögen bei plötzlichen Veränderungen in der Umgebung anpasst. Diese Entdeckung könnte zu besseren Behandlungen und einer verbesserten Hörgesundheit führen.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1016/j.cub.2024.06.036

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Matheus Macedo-Lima, Lashaka Sierra Hamlette, Melissa L. Caras. Orbitofrontal cortex modulates auditory cortical sensitivity and sound perception in Mongolian gerbils. Current Biology, 2024; DOI: 10.1016/j.cub.2024.06.036
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