Neue Forschung: Llama-Nanobodies enthüllen innovative HIV-Abwehrstrategien
BerlinEin Forschungsteam der Georgia State University hat Fortschritte in der HIV-Forschung gemacht durch den Einsatz von Nanobodies, die von Lamas stammen. Unter der Leitung von Biologie-Professor Jianliang Xu entwickelte das Team kleine, wirksame Moleküle, die auf versteckte HIV-Stämme abzielen. Diese Moleküle basieren auf Antikörpergenen von Lamas. Ihre Studie wurde in der Fachzeitschrift Advanced Science veröffentlicht.
Hier sind einige wichtige Punkte:
- Kleine Moleküle zielen auf verborgene HIV-Stämme
- Abgeleitet von Antikörpergenen aus Lamas
- Veröffentlicht im Fachjournal Advanced Science
Xu erklärte, dass das HI-Virus sich verändert hat, um dem Immunsystem zu entgehen. Herkömmliche Antikörper sind zu groß, um das Virus effektiv anzugreifen, aber die neuen, kleineren Nanokörper können dies besser.
Seit etwa 15 Jahren erforschen Wissenschaftler Tiere wie Lamas. Ihre Antikörper sind anders und können sich leicht anpassen. Das ermöglicht ihnen, Viren wie HIV effektiver zu erkennen und zu bekämpfen.
Nanobodies sind kleine, künstlich hergestellte Bestandteile von Antikörpern und etwa ein Zehntel so groß wie herkömmliche Antikörper. Sie stammen von Antikörpern ab, die nur aus schweren Ketten bestehen. Nanobodies können bei der Bekämpfung bestimmter Viren wirksamer sein als herkömmliche Antikörper.
In der Studie verabreichten Forscher den Lamas ein Protein, um spezielle Antikörper namens Nanobodies zu produzieren. Xu's Team entdeckte Nanobodies, die Schwachstellen des Virus angreifen. Durch die Kombination von drei Nanobodies erhöhten sie deren Wirksamkeit. Diese verbesserten Nanobodies konnten 96% der verschiedenen HIV-1-Stämme neutralisieren.
Forscher haben herausgefunden, dass diese Nanokörper ähnlich wie der CD4-Rezeptor wirken können, den HIV zur Infektion von Zellen nutzt. Sie kombinierten diese Nanokörper mit einem starken Antikörper namens breit neutralisierender Antikörper (bNAb) und schufen so einen noch mächtigeren Antikörper. Xu erwähnte, dass diese Kombination potentiell fast alle HIV-Stämme neutralisieren könnte.
Xu begann seine Arbeit am Vaccine Research Center der National Institutes of Health, wo er mit über 30 Wissenschaftlern, darunter Peter Kwong von der Columbia University, zusammenarbeitete. Im Jahr 2023 setzte er seine Forschung an der Georgia State University fort. Außerdem betreut er Payton Chan, einen Doktoranden, der sich sehr für die Möglichkeiten der Forschung begeistert.
Chan ist der Ansicht, dass diese Nanokörper bisher die stärksten Antikörper gegen HIV sind. Sie hofft, dass sie in Zukunft für die HIV-Behandlung zugelassen werden. Xu und sein Team möchten versuchen, Lama-Nanokörper mit anderen Antikörpertypen zu kombinieren, um HIV vollständig zu stoppen. Dies könnte zu neuen Methoden der HIV-Therapie führen.
Die Studie wird hier veröffentlicht:
http://dx.doi.org/10.1002/advs.202309268und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet
Jianliang Xu, Tongqing Zhou, Krisha McKee, Baoshan Zhang, Cuiping Liu, Alexandra F. Nazzari, Amarendra Pegu, Chen‐Hsiang Shen, Jordan E. Becker, Michael F. Bender, Payton Chan, Anita Changela, Ridhi Chaudhary, Xuejun Chen, Tal Einav, Young Do Kwon, Bob C. Lin, Mark K. Louder, Jonah S. Merriam, Nicholas C. Morano, Sijy O'Dell, Adam S. Olia, Reda Rawi, Ryan S. Roark, Tyler Stephens, I‐Ting Teng, Emily Tourtellott‐Fogt, Shuishu Wang, Eun Sung Yang, Lawrence Shapiro, Yaroslav Tsybovsky, Nicole A. Doria‐Rose, Rafael Casellas, Peter D. Kwong. Ultrapotent Broadly Neutralizing Human‐llama Bispecific Antibodies against HIV‐1. Advanced Science, 2024; 11 (26) DOI: 10.1002/advs.202309268Diesen Artikel teilen