Neue Studie: Mehr Obst in mittleren Jahren senkt Depressionsrisiko im Alter
BerlinUntersuchungen zeigen, dass die Ernährung die psychische Gesundheit im Alter beeinflusst. Eine Studie der Yong Loo Lin School of Medicine an der National University of Singapore begleitete 13.738 Personen über 20 Jahre. Es wurde festgestellt, dass der Konsum von mehr Obst in der Lebensmitte zu weniger depressiven Symptomen im späteren Leben führen kann.
Merkmale der Altersdepression:
Zu den Symptomen einer Depression im Alter gehören:
- Depressive Verstimmungen
- Verlust an Freude und Interesse
- Verlangsamte Denkprozesse
- Verminderter Antrieb
- Appetitlosigkeit
- Schlafstörungen
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Erhöhte Müdigkeit
Daten von Teilnehmern, die zwischen 1993 und 1998 gesammelt wurden, zeigten ein Durchschnittsalter von 51 Jahren. Sie berichteten über ihren täglichen Verzehr von 14 verschiedenen Obstsorten und 25 Gemüsesorten. Bei einer erneuten Untersuchung in den Jahren 2014-2016 waren sie etwa 73 Jahre alt. Laut Geriatrischer Depressionsskala wiesen 23,1% von ihnen fünf oder mehr depressive Symptome auf.
Professor Koh Woon Puay von der NUS-Medizin erklärte, dass der tägliche Verzehr von mindestens drei Portionen Obst das Depressionsrisiko um 21 % senken kann. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Früchte einen hohen oder niedrigen glykämischen Index haben. Das bedeutet, dass auch Diabetiker unbesorgt Obst mit niedrigem glykämischen Index konsumieren können, ohne ihre Blutzuckerwerte zu gefährden.
Diese Untersuchung ist bedeutend, weil sie zu den umfangreichsten gehört, die den Zusammenhang zwischen Ernährung und psychischer Gesundheit bei Asiaten beleuchten. Frühere Studien haben diesen Zusammenhang ebenfalls untersucht, allerdings mit unterschiedlichen Ergebnissen, insbesondere in westlichen Ländern.
Obstsorten wie Orangen, Mandarinen, Bananen, Papayas, Wassermelonen, Äpfel und Honigmelonen sind bekannt dafür, möglicherweise vor Depressionen zu schützen. Der Grund dafür liegt in ihren antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften. Wichtige Nährstoffe wie Vitamin C, Carotinoide und Flavonoide können oxidativen Stress und Entzündungen reduzieren, welche beide mit Depressionen in Verbindung gebracht werden.
Die Untersuchung konnte keinen Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Gemüse und niedrigeren Depressionsraten feststellen. Dies ist überraschend, da Gemüse ebenfalls viele Nährstoffe enthält. Es scheint, dass Obst spezifische Verbindungen aufweist, die helfen können, Depressionssymptome zu lindern.
Diese Studie zeigt, dass der Verzehr von Obst die mentale Gesundheit verbessern kann. Sie schlägt vor, dass öffentliche Gesundheitskampagnen die Menschen, besonders diejenigen im mittleren Alter, dazu ermutigen sollten, mehr Obst zu essen. Einfache Ratschläge wie ein bis zwei Portionen Obst nach jeder Mahlzeit könnten dabei eine große Wirkung haben.
Es ist erfreulich, dass Forschungen zu asiatischen Bevölkerungen durchgeführt werden. Kulturen unterscheiden sich in ihren Ernährungsweisen, daher ist es wichtig, jede Region separat zu untersuchen.
Zukünftige Studien könnten untersuchen, wie andere Lebensstilfaktoren wie Schlafdauer und Rauchen in Wechselwirkung mit der Ernährung die psychische Gesundheit beeinflussen. Es ist auch wichtig zu klären, warum Gemüse nicht die gleiche positive Wirkung zeigte.
Eine preiswertere und zugänglichere Versorgung mit Obst könnte den Gesundheitsbehörden helfen, die Depressionsrate bei älteren Menschen zu senken.
Die Studie wird hier veröffentlicht:
http://dx.doi.org/10.1016/j.jnha.2024.100275und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet
Huiqi Li, Li-Ting Sheng, Aizhen Jin, An Pan, Woon-Puay Koh. Association between consumption of fruits and vegetables in midlife and depressive symptoms in late life: the Singapore Chinese Health Study. The Journal of nutrition, health and aging, 2024; 28 (6): 100275 DOI: 10.1016/j.jnha.2024.100275Diesen Artikel teilen