Neue Studie: Klimapolitik und konkurrierende Krisen verringern Unterstützung für Maßnahmen zur Emissionsminderung

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Klaus Schmidt
- in
Skalen mit Klimapolitik und Krisen ausbalancieren.

BerlinEine aktuelle Studie zeigt, dass zur Verringerung der Auswirkungen der globalen Klimakrise die weltweiten Kohlenstoffemissionen erheblich gesenkt werden müssen. Doch andere gegenwärtige Krisen erschweren es, die öffentliche Unterstützung für solche Maßnahmen zu gewinnen. Diese Krisen lenken die Aufmerksamkeit der Menschen ab und machen es schwieriger, politische Maßnahmen einzuführen, die die Kosten erhöhen könnten.

Drei Wissenschaftler, Laura Seelkopf von der LMU, Julian Limberg vom King's College London und Philipp Genschel von der Universität Bremen, führten eine Studie durch. Sie befragten 21.000 Menschen in 17 europäischen Ländern zu ihrer Meinung über eine Steuer auf fossile Brennstoffe. Ihre Ergebnisse zeigten wichtige Erkenntnisse.

  • Die anfängliche Unterstützung für eine Steuer auf fossile Brennstoffe lag bei etwa 28 Prozent.
  • Die Zustimmung stieg auf etwa 40 Prozent, als die Teilnehmer über die Klimakrise informiert wurden.
  • Die Unterstützung sank auf 30 Prozent, als die Teilnehmer auch an andere Krisen wie Covid-19 oder den Krieg in der Ukraine erinnert wurden.

Die Studie ergab, dass mehr Menschen die Steuer unterstützten, wenn man ihnen zuerst die Dringlichkeit des Klimawandels nahebrachte. Hingegen nahm die Unterstützung erheblich ab, wenn direkt nach dem Hinweis auf die Klimakrise andere aktuelle Probleme erwähnt wurden.

Laura Seelkopf erläutert, dass die Klimakrise gegen andere dringende Probleme antreten muss, was dazu führt, dass die Unterstützung für kostspielige Klimaschutzmaßnahmen abnimmt. Die Autoren schlagen vor, dass politische Führungskräfte betonen sollten, wie dringend der Klimawandel ist. Sie empfehlen, die Klimapolitik wie einen ständigen Notfall zu behandeln, um das Bewusstsein der Menschen zu schärfen.

Forscher betonen Fristen wie "Netto-Null bis 2050" von der Internationalen Energieagentur und den EU-Plan "Fit für 55". Sie sagen, dass diese Fristen daran erinnern, wie dringend bessere Klimapolitiken benötigt werden, und zeigen, dass die derzeitigen Bemühungen nicht ausreichen.

Um mehr öffentliche Unterstützung für Klimapolitiken zu gewinnen, müssen wir die Klimakrise im Bewusstsein der Menschen halten. Dies kann schwierig sein, da auch andere Probleme Aufmerksamkeit erfordern. Die Studie schlägt vor, die Dringlichkeit des Klimawandels zu betonen und klare Fristen zu setzen, um Unterstützung für Maßnahmen wie die Besteuerung fossiler Brennstoffe zu erhalten.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1111/1475-6765.12687

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

PHILIPP GENSCHEL, JULIAN LIMBERG, LAURA SEELKOPF. The climate crisis, policy distraction and support for fuel taxation. European Journal of Political Research, 2024; DOI: 10.1111/1475-6765.12687
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