Neues Schlafmittel könnte Opioidsucht verhindern: Hoffnung durch Forschung an Mäusen

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Durch Johannes Müller
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Labormäuse mit Medikamentenfläschchen und Schmerzmittelsymbolen

BerlinNeue Forschungsergebnisse von UCLA Health zeigen, dass das zur Behandlung von Schlaflosigkeit eingesetzte Medikament Suvorexant möglicherweise auch vor Opioidabhängigkeit schützen könnte. Die in der Fachzeitschrift Nature Mental Health veröffentlichte Studie ergab, dass Suvorexant Gehirnrezeptoren blockiert und die süchtig machende Wirkung von Opioiden wie Morphin bei Mäusen verhindern kann. Diese Entdeckung ist besonders bedeutsam angesichts der aktuellen Opioidkrise.

Wichtige Punkte umfassen:

  • Suvorexant wird hauptsächlich zur Behandlung von Schlaflosigkeit verwendet und führt in hohen Dosen zu Schlaf.
  • Die Studie zeigte, dass niedrigere Dosen zwar keinen Schlaf induzieren, aber dennoch opioidabhängigkeit bei Mäusen verhindern.
  • Hypocretin, auch als Orexin bekannt, steht in Zusammenhang mit der Stimmung und spielt sowohl bei angenehmen Aktivitäten als auch bei Schmerz- oder Trauererfahrungen eine Rolle.

Bei Menschen wird Hypokretin am meisten während angenehmen Aktivitäten und am wenigsten bei unangenehmen Aktivitäten freigesetzt. Der Verlust von Hypokretin-Neuronen führt zu Narcolepsie, einer Erkrankung, bei der das Immunsystem den eigenen Körper angreift, und reduziert die Wahrscheinlichkeit einer Opioidabhängigkeit. Sowohl heroinabhängige Menschen als auch morphinabhängige Mäuse weisen eine höhere Anzahl von Hypokretin-produzierenden Neuronen auf. Zudem verstärkt Morphin die Verbindungen zwischen Hypokretin-Neuronen und den Gehirnregionen, die mit Vergnügen assoziiert sind.

Die Studie umfasste 170 Mäuse, die 14 Tage lang mit Morphin behandelt wurden, sowie Gehirnproben von fünf Menschen mit Opioidabhängigkeit und fünf gesunden Kontrollen. Mäuse, die neben Morphin auch Suvorexant erhielten, zeigten keine der üblichen Veränderungen in bestimmten Gehirnzellen, die durch Opioide verursacht werden. Suvorexant verhinderte außerdem eine Zunahme der Verbindungen zu Hirnregionen, die mit Belohnung in Zusammenhang stehen, und verringerte die durch Opioide ausgelöste Hirnentzündung erheblich.

Suvorexant lindert auch Symptome des Morphinentzugs. Dr. Jerome Siegel, der leitende Forscher, erklärte, dass die USA jährlich über 80.000 Opioid-Überdosierungstode verzeichnen, mehr als bei Autounfällen oder durch Schusswaffen. Während nicht-opioide Schmerzmittel bei leichteren Schmerzen helfen können, sind für starke Schmerzen, die durch Verbrennungen, Krebs, Gelenkprobleme, Sichelzellenanämie und Knochenschäden verursacht werden, in der Regel Opioide erforderlich, um wirksame Linderung zu bieten.

Weitere Untersuchungen sind erforderlich, um herauszufinden, ob die bei Mäusen beobachteten Ergebnisse auch auf Menschen übertragbar sind. Dies könnte zu sichereren und wirksameren Schmerzbehandlungen und einer Verringerung des Suchtrisikos und der Todesfälle durch Opioidüberdosierungen führen.

Diese Entdeckung ist bedeutsam, da Suvorexant möglicherweise Patienten ermöglichen könnte, Opioide zur Schmerzbehandlung zu nutzen, ohne abhängig zu werden. Für jemanden, der sich für medizinische Forschung interessiert, ist diese Studie besonders interessant. Sollten die Ergebnisse beim Menschen dieselben sein, könnte Suvorexant die Schmerztherapie revolutionieren. Dies könnte einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen die Opioidkrise leisten.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1038/s44220-024-00278-2

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Ronald McGregor, Ming-Fung Wu, Thomas C. Thannickal, Songlin Li, Jerome M. Siegel. Opioid-induced neuroanatomical, microglial and behavioral changes are blocked by suvorexant without diminishing opioid analgesia. Nature Mental Health, 2024; DOI: 10.1038/s44220-024-00278-2
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