Pflanzen brauchen Äonen: Erholung von globaler Erwärmung könnte Millionen Jahre dauern

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Durch Ernst Müller
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Verwelkende Pflanzen unter einer sengenden Sonne mit Uhr.

BerlinAktuelle Studien belegen, dass drastische Klimaveränderungen die Kohlenstoff- und Klimaregulation der Erde über Millionen von Jahren durcheinanderbringen können. Aus der Untersuchung der Erdgeschichte geht hervor, dass massive Vulkanausbrüche große Mengen Kohlenstoff freisetzten. Diese Ereignisse führten zu raschen Klimaerwärmungen und Massensterben sowohl an Land als auch im Meer. Dadurch wurden die natürlichen Systeme der Erde langfristig gestört.

Forscher der ETH Zürich und anderer Institutionen untersuchten vergangene Klimaveränderungen, indem sie chemische Daten aus Sedimenten analysierten und Modelle verwendeten, um zu verstehen, wie Pflanzen das Klima beeinflussen. Sie konzentrierten sich auf drei bedeutende Klimaereignisse, darunter das Sibirische Trapp-Ereignis, das vor etwa 252 Millionen Jahren das Massenaussterben am Perm-Trias-Übergang auslöste. Während dieses Ereignisses wurden rund 40.000 Gigatonnen Kohlenstoff über 200.000 Jahre freigesetzt, was die globalen Temperaturen um 5 bis 10 °C ansteigen ließ und zur gravierendsten Aussterbewelle in der Erdgeschichte führte.

Wichtige Erkenntnisse zeigen, dass die Kohlenstoffbindung durch chemischen Abbau von Gestein und die Produktion von organischem Kohlenstoff den Klimawandel beeinflussen. Nachdem Ereignisse eingetreten sind, dauert es Millionen von Jahren, bis sich die Vegetation erholt, was die Fähigkeit der Erde schwächt, das Klima zu regulieren. Wie schnell sich die Vegetation anpasst oder bewegt, beeinflusst, wie rasch sich das Klima stabilisiert.

Julian Rogger, der leitende Forscher, erläutert, dass sich die Vegetation nach diesen Ereignissen nur sehr langsam erholt, was es dem Klima schwer macht, sich zu stabilisieren. Diese verlängerte Erwärmungsperiode unterstreicht die Bedeutung der Vegetation für das Erdklima. Wenn Pflanzen sich nicht schnell in kühlere Gebiete bewegen oder anpassen können, führt das zu erheblichen und dauerhaften Klimaveränderungen.

Der von Menschen verursachte Klimawandel schreitet heutzutage sehr rasch voran. Tätigkeiten wie das Verbrennen fossiler Brennstoffe und das Abholzen von Wäldern erhöhen die Menge an Treibhausgasen in der Atmosphäre. Diese schnelle Veränderung belastet die natürlichen Systeme stärker, als sie sich anpassen können, und verursacht mehr Schaden als die größten Vulkanausbrüche in der Erdgeschichte.

Unsere rapide steigenden Emissionsraten und die weit verbreitete Abholzung schwächen die natürlichen Ökosysteme. Dadurch verringert sich ihre Fähigkeit, Kohlenstoff aufzunehmen, und die globale Klimastabilität wird gestört. Diese Erkenntnisse unterstreichen die dringende Notwendigkeit, Vegetation wiederherzustellen und zu schützen. Die Geschichte zeigt, dass die Erholung von solchen Schäden lange dauert, weshalb es entscheidend ist, jetzt zu handeln, um den Klimawandel zu bekämpfen.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1126/science.adn3450

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Julian Rogger, Emily J. Judd, Benjamin J. W. Mills, Yves Goddéris, Taras V. Gerya, Loïc Pellissier. Biogeographic climate sensitivity controls Earth system response to large igneous province carbon degassing. Science, 2024; 385 (6709): 661 DOI: 10.1126/science.adn3450
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