Nierenspende heute sicherer: Sterberate auf historischem Tiefstand
BerlinEine neue Studie zeigt, dass das Risiko, bei der Spende einer Niere zu sterben, in den letzten Jahren deutlich gesunken ist. Fortschritte in der Chirurgie, sorgfältigere Auswahl der Spender und verbesserte Nachsorge machen die Nierenspende sicherer. Forscher fanden heraus, dass bis 2022 die Sterberate für Spender auf weniger als einen von 10.000 gesunken war. Dies ist eine erhebliche Sicherheitsverbesserung im Vergleich zu den Daten von 1995 bis 2009.
Verbesserte chirurgische Techniken haben maßgeblich zu diesem Rückgang beigetragen. Anstelle der traditionellen offenen Entnahme sind heute überwiegend laparoskopische Nierenspenden üblich, die weit weniger invasiv sind. Dabei wird die Niere durch einen kleinen Schnitt mithilfe einer Kamera und eines dünnen Rohrs entfernt, was zu einer schnelleren Genesung und weniger Komplikationen führt.
Der Auswahlprozess für Spender ist jetzt deutlich verbessert. Ärzte verwenden strengere Kriterien, um sicherzustellen, dass die Spender kerngesund sind. Sie achten auf Faktoren wie Gewicht, Blutdruckhistorie und Fitness, um Risiken zu minimieren. Dadurch werden Personen ausgewählt, die während der Operation weniger wahrscheinlich Komplikationen haben.
Zu den wesentlichen Gründen für die verbesserten Sterblichkeitsraten gehören:
- Fortschrittliche Operationstechniken, insbesondere die laparoskopische Nephrektomie.
- Strengere Auswahlkriterien für Spender.
- Verbesserte postoperative Versorgung und Überwachung.
Die postoperative Versorgung hat sich verbessert, um die Sicherheit der Spender zu gewährleisten. Eine genauere Überwachung in der ersten Woche nach der Operation hilft, Komplikationen wie Blutverlust zu kontrollieren. Obwohl Blutverlust nach wie vor die häufigste Todesursache ist, haben neue medizinische Verfahren dieses Risiko verringert.
Trotz Fortschritten bleiben einige Risiken bestehen. Männer und Menschen mit hohem Blutdruck haben ein höheres Sterberisiko in den ersten 90 Tagen nach der Operation. Das Erkennen dieser Risikofaktoren ermöglicht gezielte Maßnahmen zur Verbesserung der Ergebnisse für diese Gruppen.
Die Untersuchung belegt, dass Nierenspenden heutzutage sicherer sind und die Sterberate gesunken ist. Dies sollte mehr Menschen dazu motivieren, Nieren zu spenden. Öffentlichkeitsarbeit und ärztliche Beratung sollten diese Sicherheitsverbesserungen betonen, um die Spenderbereitschaft zu fördern.
Die Daten zeigen, dass mehr Forschung und Investitionen in Chirurgie und Medizintechnik entscheidend sind. Fortschritte in diesen Bereichen werden die Organspende sicherer machen, was sowohl Spendern als auch Empfängern zugutekommt. Dies wird nicht nur Leben retten, sondern auch das Leben vieler Menschen verbessern, die jedes Jahr auf eine Nierentransplantation warten.
Die Studie wird hier veröffentlicht:
http://dx.doi.org/10.1001/jama.2024.14527und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet
Allan B. Massie, Jennifer D. Motter, Jon J. Snyder, Macey L. Levan, Dorry L. Segev. Thirty-Year Trends in Perioperative Mortality Risk for Living Kidney Donors. JAMA, 2024; DOI: 10.1001/jama.2024.14527Diesen Artikel teilen