Hitze reduziert H5N1-Virus in Rohmilch schnell, Rückstände unter bestimmten Bedingungen erkennbar

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Kathy Schmidt
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Rohmilch in einem Topf kochen

BerlinWissenschaftler des Nationalen Instituts für Allergien und Infektionskrankheiten (NIAID) führten eine Studie darüber durch, wie das Erhitzen von Rohmilch das H5N1-Influenzavirus beeinflusst. Sie entdeckten, dass das Erhitzen der Milch die Virusmenge schnell reduzierte, aber in einigen Fällen trotzdem Spuren des Virus nachweisbar blieben.

Wichtigste Ergebnisse:

  • Eine Hitzebehandlung bei 63°C (145,4°F) führte innerhalb von 2,5 Minuten zu einer signifikanten Reduktion der Viruslast.
  • Die Standard-Bulkpasteurisierung bei 63°C für 30 Minuten konnte das Virus eliminieren.
  • Eine Hitzebehandlung bei 72°C (161,6°F) reduzierte die Viruslast ebenfalls innerhalb von fünf Sekunden.
  • Kleine Mengen des Virus waren noch nach 20 Sekunden Hitzebehandlung bei 72°C in einer von drei Proben nachweisbar.

Wissenschaftler entnahmen das H5N1-Virus von einem toten Berglöwen in Montana und mischten es mit unpasteurisierten Kuhmilchproben. Sie erhitzten die Milch bei Temperaturen von 63°C und 72°C für unterschiedliche Zeitspannen. Nach dem Erhitzen testeten sie die Proben, um festzustellen, ob noch lebende Viren vorhanden waren.

Ende März 2024 meldeten US-Beamte einen Ausbruch von HPAI H5N1 bei Milchkühen in Texas. Der Ausbruch breitete sich auf 95 Rinderherden in 12 Bundesstaaten aus. Drei Landarbeiter erlitten Augeninfektionen durch das Virus. Bislang konnte es sich nicht von Mensch zu Mensch übertragen.

Wissenschaftler beobachten die Lage im Rahmen ihrer Bemühungen, sich auf Pandemien vorzubereiten. Sie weisen darauf hin, dass ihre Ergebnisse auf Labortests basieren und nicht mit der großangelegten Pasteurisierung in Fabriken übereinstimmen. Die Autoren der Studie betonen die Notwendigkeit, infizierte Milch mit kommerziellen Pasteurisierungsanlagen zu testen, um herauszufinden, ob sie unter realen Bedingungen sicher ist.

Die Studie ergab, dass das Hinzufügen von H5N1 zu Rohmilch nicht denselben Effekt hat wie Milch von infizierten Kühen. Diese Unterschiede könnten die Ergebnisse von Hitzebehandlungen beeinflussen, weshalb weitere Tests erforderlich sind.

Die U.S. Food and Drug Administration erklärte, dass Milch in Geschäften sicher zum Verzehr ist. Eine Untersuchung von 297 Milchprodukten aus 132 Orten in 38 Bundesstaaten ergab keine schädlichen Viren. Diese Ergebnisse verdeutlichen, dass weitere Studien notwendig sind, um reale Bedingungen besser zu verstehen.

Die FDA und USDA arbeiten gemeinsam an neuen Studien zur Untersuchung der Pasteurisierung. In ihrer Forschung verwenden sie einen Homogenisator und einen Durchlaufpasteurisierer. Sie werden weitere Ergebnisse mitteilen, sobald diese vorliegen.

Laboruntersuchungen zeigen, dass eine Hitzebehandlung die H5N1-Virusmenge schnell reduziert, jedoch in einigen Fällen kleine Mengen verbleiben können. Die Milchversorgung gilt weiterhin als sicher, es sind jedoch noch weitere Tests erforderlich, um reale Situationen besser abzubilden. Diese Arbeit verdeutlicht die Notwendigkeit von fortlaufender Forschung und Überwachung zum Schutz der öffentlichen Gesundheit.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1056/NEJMc2405488

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Franziska Kaiser, Dylan H. Morris, Arthur Wickenhagen, Reshma Mukesh, Shane Gallogly, Kwe Claude Yinda, Emmie de Wit, James O. Lloyd-Smith, Vincent J. Munster. Inactivation of Avian Influenza A(H5N1) Virus in Raw Milk at 63°C and 72°C. New England Journal of Medicine, 2024; DOI: 10.1056/NEJMc2405488
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