Gen entdeckt: Hoffnung für seltene Augenerkrankungen

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Johannes Müller
- in
DNA-Strang mit stilisierten Augenillustrationen, die sich überlappen.

BerlinForscher der National Institutes of Health (NIH) haben herausgefunden, dass das Gen UBAP1L mit einigen vererbbaren Netzhauterkrankungen (IRDs) in Verbindung steht. Diese Krankheiten schädigen die Netzhaut, beeinträchtigen das Sehvermögen und betreffen weltweit über 2 Millionen Menschen. IRDs sind eine vielfältige Gruppe von Krankheiten, von denen jede für sich selten ist. In einer kürzlich durchgeführten NIH-Studie mit sechs nicht verwandten Teilnehmern entdeckten die Forscher, wie das Gen UBAP1L zu verschiedenen Netzhauterkrankungen beiträgt. Diese Erkenntnis hilft uns, die genetischen Ursachen dieser Krankheiten besser zu verstehen.

Wichtige Ergebnisse der Studie umfassen:

  • UBAP1L steht in Verbindung mit Netzhauterkrankungen, die das zentrale Sehen beinträchtigen (Makulopathie).
  • Das Gen spielt auch eine Rolle bei Zapfen- und Zapfen-Stäbchen-Dystrophien, die Farb- und Nachtsehen verschlechtern.
  • Patienten zeigen schon im jungen Erwachsenenalter Symptome, die zu schwerem Sehverlust führen.
  • Fünf der sechs untersuchten Familien stammen aus Süd- oder Südostasien sowie Polynesien.
  • Es wurden vier Varianten des UBAP1L-Gens entdeckt, die wahrscheinlich nicht funktionale Proteine erzeugen.

Forscher haben nun ein besseres Verständnis dafür, wie Defekte in diesem Gen Krankheiten verursachen. Präzise genetische Tests sind wichtiger denn je, da sie bei der Diagnose und der Suche nach möglichen Behandlungen helfen. Erkenntnisse darüber, wie UBAP1L in Netzhautzellen funktioniert, könnten zu neuen Therapien führen. Dieser Fortschritt unterstützt einen individuelleren Ansatz zur Behandlung von erblichen Netzhauterkrankungen.

Trotz der Fortschritte bleiben viele Fragen offen. Das Auftreten von UBAP1L-Varianten in bestimmten Gebieten deutet auf einzigartige genetische Muster hin, die sich von anderen Regionen unterscheiden. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit umfassender genetischer Studien in verschiedenen Bevölkerungsgruppen. Solche vielfältigen genetischen Untersuchungen könnten neues Verständnis über die genetischen Faktoren liefern, die weltweit zu erblichen Netzhauterkrankungen beitragen.

Wissenschaftler sammeln zunehmend Erkenntnisse über genetische Erkrankungen und betonen die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Labormitarbeitern. Sie unterstreichen, dass genetische Tests in die regelmäßige Augenpflege integriert werden sollten. Durch Kooperation und den Austausch von Wissen können Experten das genetische Erbgut besser verstehen und Menschen mit seltenen Augenerkrankungen effektiver helfen.

Andere Regionen können ihre genetischen Forschungssysteme verbessern, indem sie genetische Beratung und Patientenaufklärung integrieren. Dadurch wird ein effizienteres Gesundheitssystem geschaffen. Mit gezielten Anstrengungen soll das Feld nicht nur seltene Krankheiten verstehen, sondern auch deren Verschlimmerung in zukünftigen Generationen verhindern.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1001/jamaophthalmol.2024.3836

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Ehsan Ullah, Siying Lin, Jiaxiong Lu, Chelsea Bender, Andrew R. Webster, Samantha Malka, Savita Madhusudhan, Emma Rees, Denise Williams, Aime R. Agather, Catherine A. Cukras, Robert B. Hufnagel, Rui Chen, Laryssa A. Huryn, Gavin Arno, Bin Guan. Biallelic Loss-of-Function Variants in UBAP1L and Nonsyndromic Retinal Dystrophies. JAMA Ophthalmology, 2024; DOI: 10.1001/jamaophthalmol.2024.3836
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