Wie Ihre Körperzusammensetzung das Risiko für Demenz und Parkinson beeinflussen kann
BerlinMenschen mit einem höheren Fettanteil im Bauch oder an den Armen könnten ein größeres Risiko haben, Krankheiten wie Alzheimer und Parkinson zu entwickeln. Dies geht aus einer Studie hervor, die in der Neurology®-Ausgabe vom 24. Juli 2024 veröffentlicht wurde, einem Fachjournal der American Academy of Neurology. Die Studie legt außerdem nahe, dass starke Muskeln das Risiko, an diesen Krankheiten zu erkranken, senken könnten.
Die Untersuchung lieferte bedeutende Ergebnisse.
- Ein hoher Bauchfettanteil war mit einem um 13% erhöhten Risiko verbunden.
- Ein hoher Armfettanteil führte zu einem um 18% erhöhten Risiko.
- Starke Muskelkraft senkte das Risiko um 26%.
Die Studie verfolgte über einen Zeitraum von neun Jahren 412.691 Menschen im Vereinigten Königreich. Zu Beginn wurden Taille, Hüften, Griffstärke, Knochendichte und das Verhältnis von Fett zu Muskelmasse gemessen. Am Ende hatten 8.224 Personen neurodegenerative Erkrankungen entwickelt, vor allem Alzheimer und Parkinson.
Personen mit viel Bauchfett hatten ein höheres Risiko, an diesen Krankheiten zu erkranken. Bei Männern mit viel Bauchfett gab es 3,38 Fälle pro 1.000 Personenjahre, während Männer mit wenig Bauchfett 1,82 Fälle aufwiesen. Frauen mit viel Bauchfett hatten 2,55 Fälle pro 1.000 Personenjahre im Vergleich zu 1,39 Fällen bei Frauen mit wenig Bauchfett.
Ein hoher Körperfettanteil kann zu neurodegenerativen Erkrankungen beitragen, da er Herzprobleme wie Herzkrankheiten und Schlaganfälle verursacht. Eine gute Herzgesundheit ist daher essenziell. Durch frühzeitige Behandlung von Herzproblemen können Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson möglicherweise verzögert oder verhindert werden.
Dr. Huan Song, eine Studienautorin, betont die Notwendigkeit, spezifische Körperbereiche bei der Körperzusammensetzung zu berücksichtigen. Anstatt nur das Gesamtgewicht zu überwachen, könnte es hilfreicher sein, sich auf die Reduzierung von Fett an Stellen wie dem Rumpf und den Armen zu konzentrieren. Der Aufbau von Muskelkraft könnte ebenfalls ein wichtiger Ansatz sein.
Die Studie ist begrenzt, da die meisten Teilnehmer weiß und aus Großbritannien waren, wodurch die Ergebnisse möglicherweise nicht allgemein gültig sind. Trotzdem verdeutlicht die Untersuchung den Einfluss der Körperzusammensetzung auf neurodegenerative Krankheiten. Eine Verringerung des Fettanteils im Rumpf und in den Armen bei gleichzeitigem Aufbau der Muskelkraft könnte ein effizienterer Schutz gegen diese Erkrankungen sein.
Mit der alternden Weltbevölkerung wird die Anzahl der Betroffenen dieser Krankheiten steigen. Vermeidbare Risikofaktoren zu erkennen, kann zur Entwicklung präventiver Maßnahmen beitragen. Die Studie wurde von der Sichuan-Universität, dem Wissenschafts- und Technologiedepartement der Provinz Sichuan und dem Schwedischen Forschungsrat unterstützt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Stärkung der Muskulatur und die Reduktion von Fett an bestimmten Körperstellen wichtig sind, um das Risiko für Alzheimer und Parkinson zu senken. Darüber hinaus trägt eine gute Herzgesundheit ebenfalls zum Schutz vor diesen neurologischen Krankheiten bei.
Die Studie wird hier veröffentlicht:
http://dx.doi.org/10.1212/WNL.0000000000209659und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet
Shishi Xu, Shu Wen, Yao Yang, Junhui He, Huazhen Yang, Yuanyuan Qu, Yu Zeng, Jianwei Zhu, Fang Fang, Huan Song. Association Between Body Composition Patterns, Cardiovascular Disease, and Risk of Neurodegenerative Disease in the UK Biobank. Neurology, 2024; 103 (4) DOI: 10.1212/WNL.0000000000209659Diesen Artikel teilen