Von der Leyens Kampf gegen die Männerdominanz in der EU-Kommission
BerlinUrsula von der Leyen kämpft darum, ihr Ziel zu erreichen, eine gleichmäßige Anzahl von Männern und Frauen in der Europäischen Kommission zu haben. Obwohl die Europäische Union für die Unterstützung der Geschlechtergleichstellung bekannt ist, hindern die aktuellen Regelungen sie daran, die Kommissare selbst auszuwählen. Jedes Mitgliedsland nominiert seinen eigenen Kandidaten, und viele haben von der Leyens Bitte ignoriert, sowohl einen männlichen als auch einen weiblichen Kandidaten vorzuschlagen.
Hier sind die Hauptprobleme, mit denen sich von der Leyen auseinandersetzt:
- Nominierungen beeinflusst durch nationale Politik
- Mangel an weiblichen Kandidaten
- Rechtsansprüche der Mitgliedsstaaten
Der Hauptpunkt ist, dass der Nominierungsprozess stark von der nationalen Politik beeinflusst wird. Regierungen und Parlamente der Mitgliedstaaten wählen Kandidaten oft nach ihren eigenen politischen Interessen und nicht nach den übergeordneten Interessen der EU aus. Dies erschwert es von der Leyen, ihr Ziel einer paritätischen Geschlechterverteilung in der Kommission zu erreichen.
Die geringe Anzahl weiblicher Bewerberinnen stellt ein Problem dar. Einige Länder argumentieren, dass sie die beste Person für den Job auswählen, was oft bedeutet, einen Mann zu bevorzugen. Ein Beispiel hierfür ist Irland, das seinen Finanzminister Michael McGrath gewählt hat, weil er als der qualifizierteste Kandidat angesehen wird.
Von der Leyen startete mit 21 männlichen Kandidaten für die Kommission, was zu einer klaren Männerdominanz geführt hätte – ein Zustand, den es seit 20 Jahren nicht mehr gab. Sie hat intensiv daran gearbeitet, diese Zahl zu verringern. Kürzlich hat Belgien Außenministerin Hadja Lahbib anstelle des scheidenden Justizkommissars Didier Reynders nominiert, was Hoffnung auf ein besseres Geschlechterverhältnis weckt.
Die Bemühungen von der Leyens sind bemerkenswert, aber die aktuellen EU-Vorschriften und nationalen Entscheidungsbefugnisse stellen große Herausforderungen dar. Persönlichkeiten wie Roberta Metsola als Präsidentin des Europäischen Parlaments und Kaja Kallas als Außenbeauftragte zeigen bereits Fortschritte. Gleichwohl bleibt es äußerst schwierig, im Rahmen der Europäischen Kommission denselben Grad an Geschlechtergleichstellung zu erreichen.
Die Liste der Kommissare muss noch vom Europäischen Parlament genehmigt werden, wobei Abgelehnte möglich sind. Die Debatten dazu werden voraussichtlich den Großteil des Septembers andauern und von großer Bedeutung sein. Von der Leyen steht in regelmäßigem Kontakt mit den Staats- und Regierungschefs der Mitgliedstaaten, um ihre Pläne zu diskutieren und zu unterstützen.
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