Erderwärmung lässt Waldböden mehr CO₂ freisetzen, warnen Forscher aus Michigan

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Durch Hans Meier
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Waldboden, der bei steigenden Temperaturen Kohlenstoff abgibt.

BerlinNeue Studien zeigen, dass die Böden in nördlichen Wäldern wahrscheinlich mehr Kohlendioxid ausstoßen werden, wenn die Temperaturen steigen. Untersuchungen der Universität Michigan unter der Leitung von Peter Reich haben ergeben, dass höhere Temperaturen dazu führen, dass mehr Kohlenstoff den Boden verlässt, als von den Pflanzen aufgenommen wird. Dies könnte die Bekämpfung des Klimawandels erschweren.

Das über zwölf Jahre dauernde Experiment untersuchte den Einfluss von erhöhter Boden- und Lufttemperatur im Freien. Wissenschaftler in Nord-Minnesota erforschten, wie Temperaturerhöhungen von 1,7 und 3,3 Grad Celsius im Vergleich zu normalen Bedingungen die Umwelt an zwei Standorten beeinflussten. Die Studie ergab, dass:

  • Die Bodenatmung nahm in Flächen, die um 1,7 Grad Celsius erwärmt wurden, um 7 % zu.
  • In Flächen, die um 3,3 Grad Celsius erwärmt wurden, stieg die Bodenatmung um 17 %.
  • Der ausgeatmete Kohlenstoff stammt von Pflanzenwurzeln und dem Stoffwechsel von Bodenmikroben, die organisches Material abbauen.
  • Trockenerer Boden bei höheren Temperaturen schränkte die mikrobielle Atmung bis zu einem gewissen Grad ein.

Der entscheidende Punkt ist, dass Kohlenstoff in Waldböden bei steigenden Temperaturen vermehrt in die Luft freigesetzt wird. Dies geschieht durch die sogenannte Bodenatmung, bei der Pflanzenwurzeln und Bodenmikroben organisches Material abbauen und Kohlendioxid freisetzen, was die Menge der Treibhausgase in der Atmosphäre erhöht.

Diese Erkenntnisse unterstreichen die Notwendigkeit, Veränderungen des Bodenkohlenstoffs bei der Waldbewirtschaftung und der Entwicklung von Klimapolitiken zu berücksichtigen. Etwa 40% des weltweiten Bodenkohlenstoffs befinden sich in Wäldern, sodass jede Veränderung ihrer Kohlenstoffwerte erhebliche Auswirkungen auf die globalen Kohlenstoffzyklen haben kann. Entscheidungsträger sollten höhere Raten der Bodenatmung in ihre Klimavorhersagen einbeziehen, um deren Genauigkeit zu erhöhen.

Bodenfeuchtigkeit spielt eine entscheidende Rolle, wenn die Temperaturen steigen. Bei wärmerem Wetter sinkt die Bodenfeuchtigkeit, da Wasser schneller aus Pflanzen und Boden verdunstet. Obwohl trockenere Bedingungen einige mikrobielle Aktivitäten verlangsamen, führt der allgemeine Anstieg der Bodenatmung dazu, dass selbst geringe Temperaturerhöhungen die Kohlenstoffemissionen aus dem Boden steigern könnten. Dies könnte ein Problem sein, da feuchtere Böden noch mehr Kohlenstoff freisetzen könnten.

Untersuchungen wie diese helfen uns, die Verbindung zwischen Bodenkohlenstoff und Klimawandel zu verstehen. Zwar kann die Reduktion der globalen Erwärmung helfen, doch zeigt die Forschung, dass sich die Lage verschlimmern könnte, wenn wir nicht bald handeln. Wir müssen Wälder schützen, Land nachhaltig nutzen und global zusammenarbeiten, um Treibhausgasemissionen zu verringern.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1038/s41561-024-01512-3

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Guopeng Liang, Artur Stefanski, William C. Eddy, Raimundo Bermudez, Rebecca A. Montgomery, Sarah E. Hobbie, Roy L. Rich, Peter B. Reich. Soil respiration response to decade-long warming modulated by soil moisture in a boreal forest. Nature Geoscience, 2024; DOI: 10.1038/s41561-024-01512-3
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