Finnischer Zoo schickt Pandas wegen Geldmangels zurück
BerlinÄhtäri Zoo in Finnland schickt zwei Riesenpandas wegen finanzieller Schwierigkeiten zurück nach China. Der Zoo hoffte, durch die Pandas mehr Besucher anzuziehen, nachdem 2017 ein 15-Jahres-Leihvertrag zwischen Helsinki und Peking geschlossen wurde. Die Pandas, namens Lumi und Pyry, kamen im Januar 2018 an, aber das Projekt erwies sich als zu kostspielig.
Der Zoo gab jährlich rund 1,5 Millionen Euro für die Pflege der Pandas aus. Diese Summe beinhaltete eine Abgabe an China sowie die Kosten für den Import von Bambus aus den Niederlanden, da das finnische Klima nicht für den Bambusanbau geeignet ist. Zudem investierte der Zoo etwa 8 Millionen Euro in den Bau eines speziellen Panda-Hauses, in der Hoffnung, dadurch mehr Besucher anzuziehen. Der erwartete Anstieg des Tourismus blieb jedoch hinter den Erwartungen zurück.
Ähtäri Zoo steht unter finanziellem Druck aus mehreren Gründen: Die Besucherzahlen sind trotz der Panda-Attraktion gesunken, die Kosten für Instandhaltung und Schulden sind gestiegen, und wirtschaftliche Veränderungen haben den Tourismus in der Region insgesamt beeinträchtigt.
Der Zoo versuchte, finanzielle Probleme zu lösen, indem er chinesische Unternehmen in Finnland um Spenden bat, doch die Herausforderungen konnten nicht gemeistert werden. Die Pandas werden im Oktober für einen Monat in Quarantäne gehen, bevor sie nach China zurückkehren.
Wirtschaftliche und Kulturelle Auswirkungen
Die Rückkehr der Pandas unterstreicht, wie schwierig es für kleine Orte sein kann, kostspielige Vereinbarungen mit anderen Ländern aufrechtzuerhalten. Der Ähtäri Zoo, der normalerweise heimische Tiere wie Bären und Luchse zeigt, hatte Mühe, die Ausgaben für die Haltung exotischer Tiere zu bewältigen und gleichzeitig das Interesse der Besucher an den gewöhnlichen Ausstellungen zu wahren. Die ursprüngliche Vereinbarung zielte darauf ab, die Beziehungen zwischen Finnland und China zu verbessern, im Rahmen von Chinas Bestreben, durch den Einsatz von Pandas engere Verbindungen mit westlichen Ländern aufzubauen.
Finnische Unternehmen stehen wirtschaftlichen Herausforderungen gegenüber, und auch Zoos sind von globalen wirtschaftlichen Veränderungen, Schwankungen im Tourismus und dem veränderten Ausgabeverhalten der Menschen betroffen. Finnland gehörte zu den ersten westlichen Ländern, die 1950 diplomatische Beziehungen zu China aufnahmen. Die Rücksendung der Pandas könnte den Schwerpunkt auf nachhaltige Partnerschaften statt auf kostspielige symbolische Aktionen legen.
Der Zoo bemüht sich um mehr Nachhaltigkeit, indem er sich auf lokale Tiere und bedeutende Attraktionen konzentriert, die sowohl profitabel als auch kulturell relevant sind. Finnische Zoos überdenken ihre Betriebsweisen, und die Situation mit den Pandas in Ähtäri veranschaulicht, wie diese Einrichtungen sich an kulturelle Austausche und wirtschaftliche Herausforderungen anpassen.
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