Küstenpflanzen in Gefahr: Plastikverschmutzung und Überflutung bedrohen Ökosysteme

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Johannes Müller
- in
Küstenpflanzen umgeben von Plastikmüll und Meerwasser.

BerlinEine neue Studie zeigt, wie Plastikverschmutzung und Salzwasserüberschwemmungen gemeinsam Küstenpflanzen schaden. Veröffentlicht in Environmental Pollution, gehört diese Untersuchung zu den ersten, die die Auswirkungen von sowohl Salzwasserüberschwemmungen als auch winzigen Plastikpartikeln auf Küstenvegetation betrachten. Wissenschaftler der School of Biological and Marine Sciences der Universität Plymouth und der International Marine Litter Research Unit führten die Studie durch.

Die Forscher untersuchten den Spitzwegerich, eine Pflanze, die in Europa, Asien und Nordafrika vorkommt. Diese Pflanzen wachsen häufig in sandigen und felsigen Küstenregionen. Sie pflanzten die Pflanzen für 35 Tage in Böden, die mit regulärem oder biologisch abbaubarem Plastik vermischt waren. Danach wurden die Pflanzen für 72 Stunden mit Meerwasser überflutet. Anschließend beobachteten die Forscher die Pflanzen für weitere 24 Tage, um die Überlebensrate, das Wachstum, die Photosyntheseleistung und die Blütenproduktion zu analysieren.

Ergebnisse:

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  • Mikroplastik beeinträchtigt die Fortpflanzung von Pflanzen
  • Überschwemmungen führten zu verstärktem Gewebetod
  • Kombinierte Stressfaktoren veränderten Wachstum und Photosyntheseeffizienz

Sowohl Mikroplastik als auch Überschwemmungen durch Meerwasser beeinträchtigten die untersuchten Arten. Mikroplastik beeinflusste vor allem die Fortpflanzung, während Überschwemmungen mehr Gewebeschäden verursachten. Das gleichzeitige Vorhandensein beider Stressfaktoren führte dazu, dass die Pflanzen ihre Ressourcen ineffizient nutzten. Dies resultierte in vermindertem Wachstum und einer temporären Senkung ihrer Photosyntheseleistung. Eine geringere Photosyntheseeffizienz erschwerte es den Pflanzen, Wasser, Nährstoffe und Sonnenlicht effektiv aufzunehmen, was für ein gesundes Ökosystem unerlässlich ist.

Dr. Winnie Courtene-Jones, die Hauptforscherin, betonte die Bedeutung der Studie. Mikroplastik, selbst biologisch abbaubares, kann Pflanzen schädigen. Sie wies darauf hin, dass diese Schäden durch Umweltveränderungen wie steigende Meeresspiegel und Überschwemmungen noch schlimmer werden. Aufgrund des Klimawandels treten solche Bedingungen immer häufiger auf, daher ist es wichtig, diese kombinierten Bedrohungen zu verstehen und anzugehen.

Dr. Mick Hanley hob die Bedeutung von Küstenregionen hervor. Küstendünen und Graslandschaften schützen uns und bieten Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere. Sie fungieren als Barrieren gegen starke Winde. Allerdings sind diese Gebiete durch den Klimawandel und andere Probleme bedroht. Dr. Hanley betonte, dass wir gemeinsam handeln müssen, um diese Herausforderungen zu bewältigen. Ohne entschlossene Maßnahmen werden die Probleme wie Plastikverschmutzung und Küstenüberflutungen noch schlimmer.

Diese Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit umfassender Umweltpläne. Sich nur auf einzelne Probleme zu konzentrieren, verdeutlicht nicht die Komplexität der Situation. Sowohl die Plastikverschmutzung als auch der Klimawandel erfordern rasches, globales Handeln. Solche Studien geben uns wichtige Hinweise darauf, welche Probleme wir angehen sollten und wie wir unsere Umwelt besser schützen können. Wir müssen unser Plastikverbrauchsverhalten ändern und unsere Küsten effizienter verwalten.

Die Untersuchung deckt die versteckten Gefahren von biologisch abbaubaren Kunststoffen auf. Obwohl sie als sichere Alternative gelten, können sie schädlich sein, wenn sie mit anderen Faktoren kombiniert werden. Dies unterstreicht die Notwendigkeit strengerer Regulierungen und einer erhöhten öffentlichen Aufklärung.

Küstenpflanzen sind stark durch Plastikverschmutzung und Überflutungen bedroht. Wir benötigen dringend umfassende Maßnahmen, um diese Probleme zu verringern. Es ist höchste Zeit zu handeln, um unsere Ökosysteme für die Zukunft zu schützen.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1016/j.envpol.2024.124573

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

W. Courtene-Jones, S.W.H. Cheung, R.C. Thompson, M.E. Hanley. Effect of biodegradable and conventional microplastic exposure in combination with seawater inundation on the coastal terrestrial plant Plantago coronopus. Environmental Pollution, 2024; 360: 124573 DOI: 10.1016/j.envpol.2024.124573
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