Durchbruch bei LAG3-Mechanismen: neuer Hoffnungsträger für die Krebsimmuntherapie
BerlinWissenschaftler des Moffitt Cancer Centers haben bedeutende Erkenntnisse über das Protein Lymphocyte Activation Gene-3 (LAG3) gewonnen, die die Krebsimmuntherapie maßgeblich verbessern könnten. LAG3 ist dafür bekannt, das Immunsystem daran zu hindern, Tumore zu bekämpfen. Das Verständnis seiner Wirkungsweise ist entscheidend für die Entwicklung wirksamer Krebstherapien. Die von Dr. Vince Luca geleitete Studie, die in Nature Communications veröffentlicht wurde, beschreibt, wie LAG3 mit MHC-Klasse-II-Molekülen interagiert, die für das Immunsystem essentiell sind, um zwischen normalen und krebsartigen Zellen zu unterscheiden.
Zentrale Ergebnisse der Untersuchung:
- Visualisierung des LAG3-Interaktionsnetzwerks: Die Forschung präsentiert ein umfassendes Netzwerk der Interaktionen zwischen LAG3 und MHC-Klasse II, wobei neue Wirkstoffziele und Signalmechanismen aufgedeckt werden.
- Mechanistische Einblicke: Detaillierte Erkenntnisse darüber, wie LAG3 die T-Zell-Aktivierung und Immun-Toleranz beeinflusst – essenziell für die Entwicklung gezielter Therapien.
- Therapeutische Implikationen: Neue Ansätze zur Entwicklung von Inhibitoren und Aktivatoren zur Verbesserung bestehender Immuntherapien und Einführung neuer Behandlungsmöglichkeiten für Krebs und Autoimmunerkrankungen.
Forscher haben mehrere neue Medikamentenziele im LAG3-Interaktionsnetzwerk entdeckt. Durch ein tiefes Verständnis dieser Interaktionen können sie Medikamente entwickeln, die gezielt bestimmte Bereiche des Netzwerks ansprechen. Dies könnte zu wirksameren Behandlungen führen. Die detaillierten Informationen könnten Pharmakologen dabei unterstützen, präzisere und effektivere Immuntherapien zu schaffen als die derzeitigen.
Die Studie untersucht, wie LAG3 die T-Zellen und das Immunsystem reguliert. Es zeigt sich, dass LAG3 die Immunreaktionen je nach Situation an- oder ausschalten kann. Das bedeutet, dass Behandlungen entweder durch Blockieren oder Verstärken der LAG3-Aktivität gestaltet werden können, je nach den Bedürfnissen des Patienten. Zum Beispiel, bei Krebs, wo LAG3 die Immunantwort unterdrückt, können Medikamente, die LAG3 blockieren, dem Immunsystem helfen, den Krebs zu bekämpfen. Andererseits, bei Autoimmunerkrankungen, bei denen das Immunsystem gesunde Zellen angreift, können Medikamente, die LAG3 aktivieren, dazu beitragen, das Immunsystem in Schach zu halten.
Diese Forschung könnte zu neuen Behandlungen führen, indem Medikamente entwickelt werden, die LAG3 entweder blockieren oder aktivieren. Diese Medikamente könnten aktuelle Immuntherapien verbessern und neue Optionen für Menschen mit Krebs und Autoimmunerkrankungen bieten. Besonders für Krebserkrankungen, die auf bestehende Behandlungen nicht ansprechen, eröffnet dies Ärzten neue Möglichkeiten im Kampf gegen diese schwer behandelbaren Krebsarten.
Der Fortschritt wird durch bedeutende finanzielle Unterstützung des National Institutes of Health und des Florida Department of Health Bankhead Coley Grant Programms gefördert. Die Studie ermöglicht einen detaillierten Einblick in die molekulare Struktur, was die Entwicklung neuer Therapien unterstützt. Mit dem Fortschritt der Krebsimmuntherapie könnten die Ergebnisse dieser Forschung zu neuen Behandlungen führen, die den Patienten erheblich zugutekommen.
Die Studie wird hier veröffentlicht:
http://dx.doi.org/10.1038/s41467-024-51930-5und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet
Qianqian Ming, Daniel Antfolk, David A. Price, Anna Manturova, Elliot Medina, Srishti Singh, Charlotte Mason, Timothy H. Tran, Keiran S. M. Smalley, Daisy W. Leung, Vincent C. Luca. Structural basis for mouse LAG3 interactions with the MHC class II molecule I-Ab. Nature Communications, 2024; 15 (1) DOI: 10.1038/s41467-024-51930-5Diesen Artikel teilen