Westliche Firmen, die nach China strömten, ziehen sich jetzt zurück

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Durch Johannes Müller
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Leere Fabrik mit westlichen Logos in China.

Ausländische Investitionen in China nehmen ab laut WSJ.

Westliche Unternehmen ändern ihre Haltung gegenüber Investitionen in China. Firmen, die früher eifrig in den chinesischen Markt eingetreten sind, ziehen sich nun zurück. Diese Veränderung ist auf ein langsameres Wachstum in China und vermehrte Herausforderungen im operativen Geschäft zurückzuführen. Große Unternehmen, die bisher stark im chinesischen Markt vertreten waren, überdenken nun ihre Strategien aufgrund von geringeren Gewinnen und reduzierten wirtschaftlichen Vorteilen.

Jüngste Umfragen bestätigen diesen Trend. Die Europäische Handelskammer in China und die Amerikanische Handelskammer in Shanghai berichteten von einem erheblichen Rückgang der Begeisterung.

  • Eine Umfrage der US-Handelskammer ergab, dass der Anteil der Befragten, die China als ihr wichtigstes Investitionsziel sehen, den niedrigsten Stand in 25 Jahren erreicht hat.
  • In der jährlichen Umfrage der EU-Kammer gaben im Mai nur noch 15% der Befragten an, China als ihr primäres Investitionsziel zu betrachten, was einen Rückgang im Vergleich zu etwa 20% in den Vorjahren darstellt.
  • 20% der von der amerikanischen Handelskammer in Shanghai befragten Unternehmen planen, ihre Investitionen in China in diesem Jahr zu reduzieren.

Einige große Unternehmen nehmen bedeutende Veränderungen vor. Letzten Monat verkaufte Walmart seine Anteile an einem chinesischen E-Commerce-Unternehmen für 3,6 Milliarden Dollar. IBM schloss seine Forschungszentren in China, was über 1.000 Arbeitsplätze betraf. Auch der japanische Automobilhersteller Honda hat seine Aktivitäten reduziert. Honda stellte die Arbeit in drei Fabriken ein und baute Personal in China ab, während Hyundai einige Fabriken verkaufte und sein Geschäft in Indien ausweitet.

Herausforderungen, die den Trend vorantreiben

Westliche Investitionen in China nehmen aus verschiedenen Hauptgründen ab.

  1. Wirtschaftliche Abschwächung: Chinas anhaltende wirtschaftliche Flaute spielt eine bedeutende Rolle. Der einst boomende Markt verliert an Attraktivität, da die Wachstumsraten sinken.
  2. Lokale Konkurrenz: Chinesische Unternehmen haben ihre Technologie und Produktangebote erheblich verbessert, was zu einem harten Wettbewerb und aggressiven Preiskämpfen geführt hat.
  3. Geopolitische Spannungen: Die diplomatischen Beziehungen zwischen China und einigen westlichen Ländern werden zunehmend angespannter. Dies hat dazu geführt, dass Unternehmen wie Apple ihre Produktion in andere asiatische Länder wie Indien und Vietnam verlagern.
  4. Alternative Produktionsstandorte: Andere asiatische Länder entwickeln sich zu attraktiven Produktionsalternativen. Laut den Vereinten Nationen zieht Indonesien mehr Neuinvestitionen an als China.

Große Unternehmen wie Apple, Starbucks und McDonald's stehen ebenfalls vor Herausforderungen. Sie verlieren schnell Marktanteile an lokale Konkurrenten. Chinesische Automarken sind so populär geworden, dass ausländische Autobauer zu kämpfen haben. Die meisten neuen Autos, die in China verkauft werden, sind jetzt elektrisch oder Plug-in-Hybride, in deren Herstellung lokale Unternehmen sehr gut sind.

Nach wie vor ein bedeutender Markt

Trotz dieser Probleme bleibt China ein bedeutender Markt. Kein anderes Land verkauft mehr Autos als China. Viele Unternehmen verlassen den chinesischen Markt nicht vollständig, sondern behalten ihre aktuellen Geschäfte bei. Einige expandieren sogar in bestimmten Bereichen. So eröffnet Walmart zum Beispiel weitere Sam’s Club Filialen im Land.

China hat bemerkt, dass die ausländischen Investitionen zurückgehen. Mitte August traf sich das chinesische Handelsministerium mit ausländischen Unternehmen, um deren Bedenken anzuhören. Sie versprachen, finanzielle und bürokratische Probleme schnell zu lösen. Vertreter von Lego und Moderna waren bei dem Treffen anwesend.

Im vergangenen August bemerkte die Regierung von Shanghai in einem Bericht das Problem. Sie stellten fest, dass die Auslandsinvestitionen zurückgingen, weil multinationale Unternehmen ihre Produktion in andere Regionen verlagern. Lieferanten von Apple, wie Quanta, haben Produktionsstätten in Städten außerhalb Chinas errichtet.

Westliche Unternehmen passen aufgrund verschiedener Probleme ihre Investitionen in China an, ziehen sich jedoch nicht vollständig aus dem Land zurück. Die immense Größe und das Potenzial des chinesischen Marktes machen ihn nach wie vor attraktiv für Unternehmen mit guten Strategien.

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