Vorläufige Waffenruhe mit Hamas möglich, aber Frieden bleibt fraglich

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Durch Hans Meier
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Flaggen von Israel und Hamas mit rissigem Hintergrund

BerlinDer israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant deutet an, dass eine kurzfristige Waffenruhe mit der Hamas möglich sein könnte, aber ein dauerhafter Frieden bleibt weiterhin außer Reichweite. Dies geschieht vor dem Hintergrund zunehmender Spannungen und einer Mischung aus politischen und militärischen Zielen.

Israels Premierminister Benjamin Netanjahu hat kürzlich geäußert, dass Israel auf Dauer die Kontrolle über ein wichtiges Gebiet an der Grenze zu Ägypten behalten sollte. Verteidigungsminister Joav Galant schlug dagegen eine vorübergehende sechswöchige Rückzugsaktion vor, um Geiseln zu befreien, ohne Israels Sicherheit zu gefährden. Dies hat zu Meinungsverschiedenheiten geführt, wobei die meisten Kabinettsmitglieder Netanjahu unterstützen.

Der neue Friedensplan, unterstützt von den USA, umfasst drei Schritte.

Eine sechswöchige Waffenruhe, die Freilassung einiger Geiseln durch die Hamas, die Freilassung mehrerer palästinensischer Gefangener durch Israel, den Rückzug der Truppen aus palästinensischen Bevölkerungszentren, die Rückkehr der vertriebenen Gazaner in ihre Heimat und die Ermöglichung umfangreicher humanitärer Hilfe.

John Kirby, der Sprecher des Weißen Hauses für nationale Sicherheit, erklärte, dass die Forderungen der Hamas eine große Hürde für die Vereinbarung darstellen. Hamas wies dies zurück und warf den USA Voreingenommenheit vor. Gallant äußerte Zweifel an der zweiten Phase, die einen vollständigen Stopp der Kämpfe vorsieht. Er betonte Israels Ziele: die Befreiung aller Geiseln, die Zerschlagung der militärischen und politischen Strukturen der Hamas und die Sicherstellung, dass Hamas keine Bedrohung für Israel mehr darstellt.

Gallant erklärte, dass die Erreichung der Ziele in naher Zukunft unwahrscheinlich sei, da Hamas oft in von den israelischen Streitkräften geräumte Gebiete zurückkehrt. Er fügte hinzu, dass es keinen Plan für die Verwaltung Gazas nach dem Krieg gebe. Gallant kritisierte Hamas für ihre mangelnde Kooperationsbereitschaft in Gesprächen und forderte mehr internationalen Druck auf die Gruppe.

Gallant ist der Ansicht, dass ein Waffenstillstand helfen könnte, Spannungen mit der Hisbollah abzubauen und den vertriebenen Israelis in den nördlichen Regionen nahe der libanesischen Grenze die Rückkehr nach Hause zu ermöglichen. Seit dem Angriff der Hamas am 7. Oktober hat die Hisbollah den Konflikt mit täglichem grenzüberschreitendem Beschuss weiter angeheizt.

Er sieht den Waffenstillstand als eine gute Gelegenheit, die Sicherheit in mehreren Gebieten zu verbessern. Doch es ist weiterhin fraglich, ob die Hamas einem Abkommen zustimmen wird, bei dem sie ihre Geiseln im Austausch für eine kurze Pause von Israels Militäroperationen freilässt. Internationale Vermittler sind jedoch bemüht, einen Plan zu entwickeln, der alle zufriedenstellt.

Präsident Joe Biden ist zuversichtlich, dass eine Einigung erzielt wird. In Israel steht die Regierung unter Druck, einen Kompromiss zu finden, besonders nach dem tragischen Tod von sechs Geiseln vor Kurzem. Dies unterstreicht die Bedeutung und Komplexität der Verhandlungen.

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