Neue Studie: Gemeinsame genetische Risiken für Alzheimer, allgemeine und vaskuläre Demenz entdeckt

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Durch Hans Meier
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DNA-Helix, die sich mit Gehirnneuronen im Hintergrund verflechtet.

BerlinWissenschaftler der University of Texas Health Science Center in San Antonio haben die größte Studie dieser Art über Demenz abgeschlossen, bei der sie die Genome von 800.597 Menschen analysierten. Sie fanden heraus, dass die genetischen Faktoren, die das Risiko für die Alzheimer-Krankheit erhöhen, auch das Risiko für andere Demenzarten, wie die allgemeine Demenz und die vaskuläre Demenz, steigern. Dies zeigt, dass genetische Risiken für verschiedene Demenzarten miteinander verbunden sind.

Die Studie analysierte umfangreiche Datensätze, darunter:

  • CHARGE-Konsortium für Herz- und Alternsforschung in der Genom-Epidemiologie
  • Genetikkonsortium für Alzheimer-Krankheit (ADGC)
  • Europäische Alzheimer-Biobank (EADB)
  • Britische Biobank (UKBB)

Es gibt eine beträchtliche Überschneidung in den genetischen Risiken für alle Arten von Demenz, einschließlich vaskulärer Demenz. Genetische Varianten, die mit Alzheimer in Verbindung stehen, sind auch Risikofaktoren für andere Formen von Demenz. Dies legt nahe, dass Demenz nicht nur durch den Verfall des Gehirns verursacht wird, sondern auch durch vaskuläre Probleme wie Bluthochdruck, Diabetes und kleine Blutgefäßerkrankungen im Gehirn.

Aktuelle Demenzforschung und Behandlungsmethoden sollten gemeinsame Wege der verschiedenen Demenzarten untersuchen. Therapien, die die Gefäßgesundheit verbessern, könnten nicht nur Menschen mit einem Risiko für vaskuläre Demenz helfen, sondern auch diejenigen unterstützen, die Alzheimer entwickeln könnten. Dies deutet darauf hin, dass Behandlungen entwickelt werden könnten, die sowohl Gefäßprobleme als auch neurodegenerative Erkrankungen gleichzeitig adressieren.

Frühere Untersuchungen konzentrierten sich hauptsächlich auf Alzheimer und vernachlässigten dabei wichtige genetische Aspekte der Demenz. Bernard Fongang, PhD, und sein Team betonen die Notwendigkeit eines umfassenderen Forschungsansatzes. Ihre erweiterte Studie könnte uns ein besseres Verständnis von Demenz ermöglichen und möglicherweise zu neuen Behandlungen und Präventionsmethoden führen.

Die Forschung betont die Notwendigkeit einer breiteren genetischen Datenbasis. Die aktuelle Studie konzentriert sich hauptsächlich auf Menschen mit europäischem Hintergrund (98,5%). Um genetische Faktoren umfassend zu verstehen und Behandlungen für alle zu entwickeln, müssen zukünftige Untersuchungen vielfältigere Gruppen einbeziehen.

Diese Studie hinterfragt die übliche Trennung der unterschiedlichen Demenzarten und schlägt vor, diese gemeinsam zu betrachten. Genetische Forschung und medizinische Praxis sollten diese verknüpften genetischen Risiken berücksichtigen, um die Diagnose und persönliche Behandlung der Patienten zu verbessern.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1002/alz.14115

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Mega Vascular Cognitive Impairment and Dementia (MEGAVCID) consortium. A genome‐wide association meta‐analysis of all‐cause and vascular dementia. Alzheimer's & Dementia: The Journal of the Alzheimer's Association, 2024 DOI: 10.1002/alz.14115
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