US-Gericht bestätigt Schuldspruch gegen Ghislaine Maxwell wegen Sexhandels

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Durch Ernst Müller
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Richterhammer auf Gerichtsbänken mit Gefängnisstäben im Hintergrund

BerlinDas Berufungsgericht der USA hat die Verurteilung der britischen Prominenten Ghislaine Maxwell wegen Menschenhandels bestätigt. Maxwell, die einst in hohen gesellschaftlichen Kreisen bekannt war, wurde im Dezember 2021 für schuldig befunden, Jeffrey Epstein bei seinen Verbrechen gegen junge Mädchen unterstützt zu haben. Sie wurde zu 20 Jahren Haft verurteilt und verbüßt ihre Strafe derzeit in einem niedrig gesicherten Bundesgefängnis in Tallahassee, Florida.

Maxwell wurde verurteilt, weil sie Epstein von 1994 bis 2004 dabei half, Minderjährige auszubeuten und zu missbrauchen. Die wichtigsten Punkte im Urteil zeigen, dass:

  • Das Gericht entschied, dass die 2007 getroffene Vereinbarung zur Nichtverfolgung (NPA) zwischen Epstein und den Bundesstaatsanwälten in Florida keinen Schutz für Maxwell bietet.
  • Diese NPA war ausschließlich auf den südlichen Bezirk von Florida beschränkt und galt nicht für die Staatsanwälte in New York.
  • Die gesetzliche Änderung von 2003 hob die Verjährungsfrist für Straftaten im Zusammenhang mit sexuellem oder körperlichem Missbrauch von Minderjährigen auf, wodurch die Anklagen gegen Maxwell rechtzeitig erhoben wurden.

Maxwells Verbindung zu Epstein, der 2019 im Gefängnis verstarb, während er auf seinen Prozess wartete, unterstreicht das weitreichende Netzwerk, das den Missbrauch von Minderjährigen ermöglichte. Epsteins Beziehungen zu bekannten Persönlichkeiten wie den ehemaligen Präsidenten Bill Clinton und Donald Trump lenkten erhebliches öffentliches Interesse auf den Fall. Maxwell, die Tochter des verstorbenen britischen Medienmoguls Robert Maxwell, nutzte ihre hochkarätigen gesellschaftlichen Kontakte, um Epsteins Missbrauch zu unterstützen.

Staatsanwälte erklärten, dass Maxwell eine entscheidende Rolle dabei spielte, Epstein bei dem Missbrauch seiner Opfer zu unterstützen. Vier Frauen berichteten von den Misshandlungen, die sie in Epsteins Häusern in Florida, New York, New Mexico und auf den Jungferninseln erlitten. Ihre Erzählungen zeigten, wie Maxwell beim Anwerben und Vorbereiten der Opfer für Epstein half.

Die NPA sollte nur Epsteins Mitverschwörer in Florida schützen. Das Berufungsgericht stellte fest, dass sie nur im südlichen Distrikt von Florida galt. Dadurch konnten Bundesanwälte in New York Anklage gegen Maxwell erheben. Das Gericht betonte eindeutig, dass nichts in der NPA sie außerhalb von Florida gültig machte.

Maxwells Verurteilung zeigt, dass die Gerichte entschlossen sind, Menschen zur Verantwortung zu ziehen, unabhängig davon, wie viel Zeit vergangen ist. Eine Gesetzesänderung im Jahr 2003 schaffte die Verjährungsfrist für diese Art von Verbrechen ab, was die Aufarbeitung alter Fälle erleichtert.

Die Entscheidung des Gerichts unterstreicht die Bedeutung, Opfern sexuellen Missbrauchs Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, unabhängig von der Identität des Täters oder dem Zeitablauf. Dieses Urteil verdeutlicht, dass das Rechtssystem entschlossen ist, Gerechtigkeit für Opfer von Ausbeutung und Missbrauch zu gewährleisten, ohne durch Komplikationen oder frühere Vereinbarungen behindert zu werden.

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