Tokio-Börse stürzt um 5,8 % ab, ausgelöst durch Verkäufe an der Wall Street

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Johannes Müller
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Börsenmarktgrafik mit stark abfallender Trendlinie

BerlinNikkei 225 verzeichnet größten Einbruch seit 2020

Japans Nikkei 225 Index fiel um 5,8% und schloss bei 35.907,17 Punkten. Dies ist der größte Rückgang seit 2020. In Tokio kam es zu massiven Verkäufen von Bank-, Technologie- und Industrieaktien. Zu den bedeutendsten Verlusten zählten:

Verluste japanischer Top-Unternehmen:

  • Mitsubishi UFJ Financial Group Inc.: -11,2%
  • Toyota Motor Corp.: -3,4%
  • Sony Group Corp.: -6,6%
  • SoftBank Group Corp.: -7,7%
  • Tokyo Electron: -11,1%
  • Lasertec Corp.: -10%

Die Aktienkurse in Tokio sanken nach einem Rückgang der Technologieaktien in den USA. Intels Aktie verlor fast 19% im Späthandel. Intel gab bekannt, dass es seine Belegschaft um 15% reduzieren wird, was etwa 15.000 Arbeitsplätze betrifft. Diese Maßnahme soll Intel im Wettbewerb mit Konkurrenten wie Nvidia und AMD unterstützen.

Japan hat den Leitzins von 0,1 % auf 0,25 % erhöht. Dies führte zu einer Aufwertung des Yen, was die Gewinne der Hersteller aus dem Ausland beeinträchtigen und den Tourismus beeinflussen könnte. Der Dollar stand am frühen Freitag bei 148,97 Yen, nachdem er zuvor bei 149,37 Yen lag. Der Euro stieg auf $1,0800 von $1,0789.

Auch andere asiatische Märkte verzeichneten Verluste:

  • Hang Seng (Hongkong): -2,5% auf 16.877,97
  • Shanghai Composite Index: -0,7% auf 2.913,04
  • Kospi (Seoul): -3,6% auf 2.675,56
  • Taiex (Taiwan): -4,4%
  • S&P/ASX (Australien): -2,1% auf 7.942,90
  • Sensex (Indien): -0,8%
  • SET (Bangkok): -0,5%

Chinas Aktienmarkt fiel, da die Investoren von den geringfügigen Maßnahmen der Regierung zur Stärkung der Wirtschaft nicht überzeugt waren. Südkorea und Taiwan erlebten erhebliche Rückgänge bei Technologiewerten. Dabei sanken Samsung Electronics um 4,1%, SK Hynix um 10,2% und Taiwan Semiconductor Manufacturing Co. um 5,9%.

Rohstoffpreise schwanken aufgrund politischer Spannungen im Nahen Osten. Die Ölpreise stiegen nach dem Tod von Führungskräften der Hamas und Hisbollah, fielen aber später wieder. Am frühen Freitagmorgen stieg der Preis für US-Rohöl um 54 Cent auf 76,85 Dollar pro Barrel, während Brent-Rohöl um 53 Cent auf 80,50 Dollar pro Barrel zulegte. Der Goldpreis kletterte auf über 2.500 Dollar pro Unze. Andere Rohstoffe wie Nickel, Aluminium und Kupfer verzeichneten hingegen Preisrückgänge.

  • Nickel: -2,4 %
  • Aluminium: -1 %
  • Kupfer: -0,2 %

In den US-Märkten fiel der S&P 500 um 1,4% auf 5.446,68 Punkte. Der Dow Jones Industrial Average sank um 1,2% auf 40.347,97 Punkte und der Nasdaq Composite verringerte sich um 2,3% auf 17.194,15 Punkte. Der Russell 2000 Index kleiner Unternehmen ging um 3% zurück. Berichte zeigten, dass die US-Industrieproduktion weiterhin rückläufig ist, was die Aktienkurse drückt.

Die Zahl der Arbeitslosenansprüche in den USA erreichte ein Einjahreshoch, jedoch stieg die Produktivität. Diese Entwicklungen könnten die Inflation senken und der Federal Reserve ins Auge fassen lassen, die Zinsen zu senken. Fed-Chef Jerome Powell deutete an, dass Zinssenkungen im September beginnen könnten. Dennoch gibt es Bedenken, dass hohe Zinssätze das Kreditwesen und das Wirtschaftswachstum bremsen könnten.

Märkte weltweit sind derzeit sehr volatil. Zentralbanken und wirtschaftliche Indikatoren werden genau beobachtet. Anleger agieren vorsichtig angesichts der unsicheren Lage.

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