Winzige Krieger: Wie das fetale Immunsystem schon im Mutterleib Infektionen bekämpft

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Ernst Müller
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Fetale Silhouette in leuchtendem Schutzschild gehüllt.

BerlinForschung der Duke-NUS Medical School hat unser Wissen über die Immunität von Föten revolutioniert. Wissenschaftler entdeckten, dass Föten über ein eigenes grundlegendes Immunsystem verfügen, das ihnen hilft, bereits im Mutterleib Infektionen zu bekämpfen. Diese Erkenntnis könnte die medizinische Betreuung schwangerer Frauen verändern, insbesondere wenn die Mutter eine Infektion hat, die zu Geburtsfehlern führen könnte.

Die Untersuchung verdeutlicht einige wesentliche Punkte.

  • Das Immunsystem des Fötus ist weiter entwickelt, als man bisher annahm.
  • Immunzellen, wie Mikroglia und Monozyten, spielen bei Infektionen im fetalen Gehirn eine entscheidende Rolle.
  • Übermäßige Immunreaktionen, die bestimmte Signale und Moleküle umfassen, können dem sich entwickelnden Gehirn schaden.
  • Experimentelle entzündungshemmende Medikamente könnten schädliche Entzündungen reduzieren.

Früher ging man davon aus, dass ein Fötus vollständig vom Immunsystem der Mutter abhängig ist. Diese Studie zeigt jedoch, dass das Immunsystem des Fötus eigenständig stark genug ist, um sich bis zu einem gewissen Grad gegen Infektionen zu schützen. Diese Erkenntnis ist besonders wichtig für das Verständnis von Krankheiten wie Zika, die schwere Geburtsfehler verursachen können.

Das Immunsystem verteidigt den Körper durch das Zusammenspiel verschiedener Zellen, die jeweils spezifische Aufgaben übernehmen. Mikroglia sind spezielle Immunzellen, die den fetalen Gehirn vor Infektionen schützen. Demgegenüber stehen Monozyten, ebenfalls Teil des Abwehrsystems, die bei übermäßiger Aktivität Entzündungen auslösen und dem fetalen Gehirn schaden können. Dies verdeutlicht, wie wichtig ein ausgewogenes Reaktionsverhalten des fetalen Immunsystems ist.

Diese Forschung betont das Potenzial für medizinische Therapien. Indem die spezifischen Entzündungssignale identifiziert werden, die Hirnschäden verursachen, bereiten Wissenschaftler die Entwicklung von Behandlungen vor, um diese Effekte zu verringern. Ein experimentelles entzündungshemmendes Medikament zeigt vielversprechende Ergebnisse bei der Reduzierung schädlicher Entzündungen, was zu neuen Therapien führen könnte, die Schwangerschaftsverläufe bei durch Infektionen beeinträchtigten Fällen verbessern.

Diese Studie ist Teil einer weltweiten Anstrengung, das Funktionieren von Zellen und deren Einfluss auf die Gesundheit zu verstehen, mit dem Ziel, die Gesundheitsversorgung zu verbessern. Die Forschung bietet nicht nur neue Einblicke in die Entwicklung des Fötus, sondern eröffnet auch neue Möglichkeiten zum Schutz der fötalen Gesundheit. Zu wissen, wie das Immunsystem frühzeitig reagiert, ist entscheidend, um Infektionen vorzubeugen und neue medizinische Behandlungen in der pränatalen Versorgung zu entwickeln.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1016/j.cell.2024.10.028

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Muhammad Abdelbasset, Wilfried A.A. Saron, Dongliang Ma, Abhay P.S. Rathore, Tatsuya Kozaki, Chengwei Zhong, Chinmay Kumar Mantri, Yingrou Tan, Chi-Ching Tung, Hong Liang Tey, Justin Jang Hann Chu, Jinmiao Chen, Lai Guan Ng, Hongyan Wang, Florent Ginhoux, Ashley L. St. John. Differential contributions of fetal mononuclear phagocytes to Zika virus neuroinvasion versus neuroprotection during congenital infection. Cell, 2024; DOI: 10.1016/j.cell.2024.10.028
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