Die verlorene Marsatmosphäre: im Tonboden verborgen?

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Hans Meier
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Rote marsianische Lehmoderfläche unter einem sternklaren Himmel.

BerlinMars war nicht immer trocken und leer. Wissenschaftler haben Hinweise darauf gefunden, dass es vor Milliarden von Jahren eine dichte Atmosphäre hatte, die flüssiges Wasser ermöglichen konnte. Die Frage, wohin diese Atmosphäre verschwunden ist, beschäftigt Forscher schon lange. Neue Studien von Geologen am MIT legen nahe, dass die verlorene Atmosphäre von Mars möglicherweise in seiner Lehmschicht eingeschlossen ist.

Die Studie legt nahe, dass Smektit, ein Tonmineral, das fehlende Kohlendioxid auf dem Mars binden könnte. Auf der Erde hilft Smektit, Kohlenstoff einzufangen, und Wissenschaftler vermuten, dass Ähnliches auf dem Mars geschehen sein könnte. Sie vermuten, dass die Oberflächengele der Marsoberfläche viel Kohlenstoff enthalten könnten, der einst in der Atmosphäre war.

Die Untersuchung konzentriert sich auf drei zentrale Ideen: Der Mars besitzt eine Kruste mit magmatischen Gesteinen, die bestimmten Erdgesteinen ähneln und Tonmineralien bilden können. Altes Wasser auf dem Mars könnte durch chemische Reaktionen an der Entstehung dieser kohlenstoffspeichernden Tone beteiligt gewesen sein. Der frühe Mars verfügte zudem über eine dichte Atmosphäre, reich an CO2, was die Tonbildung begünstigte.

Forscher vermuten, dass eine etwa 1.100 Meter tiefe Tonschicht auf dem Mars den Großteil des fehlenden Kohlendioxids aus der Marsatmosphäre speichern könnte. Dies könnte etwa 80 % des ursprünglich vorhandenen Kohlendioxids erklären.

Diese Forschung könnte zukünftige Raumfahrtmissionen erheblich beeinflussen. Durch die Rückgewinnung von gespeichertem Kohlenstoff entsteht eine wertvolle Ressource. Dieser Kohlenstoff könnte in Methan umgewandelt werden, welches als Energiequelle für Marsmissionen dienen könnte.

Das Studium dieser geologischen Prozesse hilft uns, mehr über die Geschichte des Mars zu erfahren. Es liefert Hinweise darauf, wie sich Atmosphären von Planeten im Laufe der Zeit verändern. Die Vorstellung, dass ein Planet Teile seiner Atmosphäre in Mineralien einschließen kann, lässt uns darüber nachdenken, was einen Planeten bewohnbar macht.

Die Entdeckung wirft Fragen zu ähnlichen Prozessen auf anderen Planeten und Monden auf. Gibt es dort ebenfalls Bereiche in ihren Atmosphären, die in der Oberfläche eingeschlossen sind? Während wir weiter erforschen, werden uns solche Entdeckungen helfen, die Geschichte unseres Sonnensystems besser zu verstehen.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1126/sciadv.adm8443

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Joshua Murray, Oliver Jagoutz. Olivine alteration and the loss of Mars’ early atmospheric carbon. Science Advances, 2024; 10 (39) DOI: 10.1126/sciadv.adm8443
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