Gemeinsames Schlafen fördert die psychische Entwicklung bei Kindern, zeigt Essex-Studie

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Johannes Müller
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Gemütliches Bett mit Teddybär und Nachtlicht

BerlinEine aktuelle Studie der Universität Essex hat ergeben, dass das gemeinsame Schlafen mit den Eltern die psychische Gesundheit von Kindern nicht beeinträchtigt. Über einen Zeitraum von 11 Jahren wurden etwa 17.000 britische Kinder untersucht, und es stellte sich heraus, dass die Kinder, die im Bett ihrer Eltern schliefen, glücklich und gesund waren – entgegen früherer Befürchtungen.

Diese Studie ist für heutige Eltern von großer Bedeutung. Früher glaubten einige Experten, dass das Teilen des Bettes mit einem Baby dessen emotionale Entwicklung hemmen oder es zu abhängig machen könnte. Doch die Untersuchung zeigt, dass dem nicht so ist. Sie betrachtete Babys, die im Alter von 9 Monaten das Bett mit ihren Eltern teilten, und verfolgte deren emotionale und Verhaltensentwicklung bis zum Alter von 11 Jahren.

Ergebnisse der Studie:

  • Das Teilen des Bettes mit einem Elternteil im Alter von 9 Monaten hat keine negativen Auswirkungen auf die emotionale oder verhaltensbezogene Entwicklung des Kindes.
  • Kinder, die das Bett teilten, sind genauso glücklich und gesund wie jene, die es nicht taten.
  • Elterliche Bedenken hinsichtlich des Betten teilens könnten unbegründet sein, wenn es sicher praktiziert wird.
  • Die Studie basiert auf Daten der UK Millennium Cohort Study mit 16.599 Kindern.

Viele Eltern finden, dass das Teilen des Bettes die nächtliche Betreuung ihrer Kinder erleichtert, insbesondere beim Füttern oder Beruhigen. Dies kann dazu beitragen, dass sowohl Eltern als auch Kinder besser schlafen, was den Stress im Haushalt verringern kann. Stressbewältigung in der frühen Elternschaft ist entscheidend für das Wohlbefinden von Eltern und Kindern.

Das Teilen des Bettes kann Kindern helfen, sich sicherer zu fühlen und ihre Ängste zu verringern. Wenn die Eltern in der Nähe sind, fühlen sie sich geborgen, was sie langfristig tatsächlich selbstständiger machen kann und nicht anhänglicher, wie man oft denkt.

Die Studie regt an, unser Verständnis darüber zu überdenken, wie gesellschaftliche Normen die Entscheidungen von Eltern beeinflussen. Negative Ansichten über das Bettteilen, die oft auf kulturellen und anekdotischen Überzeugungen basieren, können unbegründete Schuld- oder Schamgefühle bei Eltern hervorrufen. Die Forschung von Dr. Ayten Bilgin und ihrem Team liefert wissenschaftliche Belege, die diese Ängste verringern sollen, und ermutigt Eltern, das Beste für ihre Familie auszuwählen, ohne Angst vor langfristigen psychologischen Auswirkungen auf ihre Kinder haben zu müssen.

Diese Studie zeigt, dass das sichere Teilen eines Bettes mit einem Baby eine vernünftige Wahl für Eltern sein kann und weder die emotionale noch die Verhaltensentwicklung des Kindes beeinträchtigt. Diese Erkenntnis könnte dazu beitragen, verschiedene Erziehungsmethoden offener auf der Grundlage von Fakten statt Ängsten zu betrachten.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1080/14616734.2024.2380427

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Ayten Bilgin, Isabel Morales-Muñoz, Catherine Winsper, Dieter Wolke. Associations between bed-sharing in infancy and childhood internalizing and externalizing symptoms. Attachment & Human Development, 2024; 1 DOI: 10.1080/14616734.2024.2380427
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