Pandemiepause verbessert Ernährung der Amerikaner: mehr Vielfalt und gesündere Essgewohnheiten, zeigt Studie
BerlinEine Studie der Penn State Universität ergab, dass sich die Ernährungsgewohnheiten der Amerikaner während der COVID-19-Pandemie verbessert haben. Die im Fachjournal PLOS ONE veröffentlichte Forschung zeigt, dass die Menschen gesünder und abwechslungsreicher aßen. Als Schulen und Restaurants geschlossen waren, stieg die Qualität der Ernährung um 8,5 % und die Vielfalt der Lebensmittel um 2,6 %. Edward Jaenicke, Professor für Agrarökonomie, erklärte, dass diese positiven Veränderungen darauf zurückzuführen sind, dass die Menschen weniger in Restaurants und Kantinen gegessen haben.
Vor der COVID-19-Pandemie hatten die Amerikaner im Allgemeinen schlechte Ernährungsgewohnheiten. Studien zeigten, dass sich die Essgewohnheiten zwischen 2005 und 2016 kaum verbesserten. Forscher wollten ursprünglich untersuchen, wie sich Essgewohnheiten nach großen Katastrophen wie einem Asteroideneinschlag oder einem Atomkrieg verändern. Die Pandemie lieferte ihnen echte Daten für solche Szenarien. Sie analysierten die Einkaufsgewohnheiten von 41.570 US-Haushalten anhand von Daten des NielsenIQ Homescan Consumer Panels.
Zentrale Ergebnisse:
- Die Lebensmittelvielfalt stieg um 2,6 %.
- Die Ernährungsqualität verbesserte sich um 8,5 %.
- Haushalte mit kleinen Kindern, geringem Einkommen und ohne Auto zeigten geringere Zunahmen.
Die Forscher ermittelten den Beginn der Pandemie für jede Familie, indem sie das Datum überprüften, an dem der jeweilige Landkreis 2020 die Schulen geschlossen hatte. Dadurch konnten sie sehen, wie sich die Pandemie-bedingten Schließungen tatsächlich auf das Einkaufsverhalten auswirkten. Sie analysierten das Einkaufsverhalten jeder Familie vor und nach der Pandemie und verglichen es mit dem gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Zwischen März und Juni 2020 ernährten sich die Amerikaner vorübergehend vielfältiger und gesünder. Diese Verbesserung zeigte sich daran, wie genau sie dem Thrifty Food Plan des USDA folgten, der den Ernährungsempfehlungen für Amerikaner entspricht. Diese Veränderungen waren in verschiedenen Haushalten ähnlich.
Die Untersuchung ergab mehrere Gründe für diese Veränderungen. Als die Lieferkette gestört war, kauften die Menschen andere, gesündere Lebensmittel, weil ihre gewohnten Produkte nicht verfügbar waren. Durch die Schließung von Restaurants und Schulen hatten die Menschen mehr Zeit, zu Hause zu kochen und gesündere Mahlzeiten zuzubereiten. Familien mit kleinen Kindern hatten jedoch möglicherweise weniger Zeit zum Kochen.
Weniger auswärts essen, sei es während der Pandemie oder zu anderen Zeiten, kann zu einer gesünderen Ernährung und mehr Vielfalt bei den verzehrten Lebensmitteln führen. Solche Erkenntnisse könnten zukünftige politische Maßnahmen beeinflussen oder Menschen motivieren, häufiger zu Hause zu kochen.
Künftige Forschungen könnten untersuchen, wie verschiedene Katastrophen das Kauf- und Essverhalten der Menschen beeinflussen. Douglas Wrenn und Daniel Simandjuntak unterstützten die Studie. Die Forschung wurde von Open Philanthropy finanziert.
Während der Pandemie hatten die Menschen mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen. Dennoch brachte diese Zeit auch positive Veränderungen in die Essgewohnheiten der Amerikaner. Gesündere Lebensmitteloptionen und eine breitere Auswahl an Nahrungsmitteln sind Aspekte, die auch nach der Pandemie beibehalten werden sollten.
Die Studie wird hier veröffentlicht:
http://dx.doi.org/10.1371/journal.pone.0300839und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet
Daniel P. Simandjuntak, Edward C. Jaenicke, Douglas H. Wrenn. Pandemic-induced changes in household-level food diversity and diet quality in the U.S.. PLOS ONE, 2024; 19 (5): e0300839 DOI: 10.1371/journal.pone.0300839Diesen Artikel teilen