Neue Studie: Risiken für die Augengesundheit bei Raumreisen aufgedeckt

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Ernst Müller
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'Astronaut betrachtet die Erde mit überlagertem Diagramm zur Augengesundheit.'

BerlinAstronauten erleben während der Raumfahrt Veränderungen der Schwerkraft, die dazu führen können, dass Körperflüssigkeiten sich verlagern. Forscher an der Texas A&M University unter der Leitung von Dr. Ana Diaz Artiles untersuchen, wie sich das auf den Körper, insbesondere die Augen, auswirkt. Diese Flüssigkeitsverschiebungen können das Herz-Kreislauf-System und die Blutgefäße um die Augen herum beeinträchtigen. Dies könnte das sogenannte Spaceflight Associated Neuro-ocular Syndrome (SANS) verursachen, das die Form der Augen verändert und zu Sehproblemen führt.

Hier ist eine kurze Zusammenfassung:

  • Gravitationsänderungen führen zu einer Umverteilung von Körperflüssigkeiten.
  • Diese Verschiebungen können das Herz-Kreislauf-System beeinträchtigen.
  • Auch die Auswirkungen auf die Augen sind von großer Bedeutung.
  • SANS stellt eine mögliche Folge dar.
  • Forscher untersuchen derzeit Gegenmaßnahmen.

In der Schwerelosigkeit bewegen sich Flüssigkeiten statt wie auf der Erde im unteren Körperbereich nach oben, erklärt Diaz Artiles, Assistenzprofessorin für Luft- und Raumfahrttechnik. Diese Umlagerung der Körperflüssigkeiten könnte den Augendruck beeinflussen. Was genau SANS verursacht, ist den Wissenschaftlern noch nicht klar, aber Diaz Artiles versucht, mehr darüber herauszufinden.

Um die Wirkungen der Mikrogravitation zu bekämpfen, untersuchte das Team eine Methode namens Unterkörper-Negativdruck (LBNP). Diese Technik lenkt Flüssigkeit zurück in den unteren Körperbereich und könnte gegen die negativen Effekte der Mikrogravitation helfen. Doch ihre aktuelle Studie zeigt, dass LBNP den OPP nicht senkt, obwohl die Flüssigkeit in den unteren Körperbereich verschoben wird. Die Forscher vermuten, dass Mikrogravitation den OPP leicht, aber konstant ansteigen lässt, was zu SANS führen könnte.

Diese Studie ist Teil eines dreistufigen Forschungsprojekts. Frühere Tests setzten einen Kipptisch ein, um verschiedene Schwerkraftniveaus zu simulieren und die Auswirkungen auf das Herz zu untersuchen. Künftige Tests werden ein rotierendes Gerät verwenden, um die Bewegung von Flüssigkeiten und deren Auswirkungen zu analysieren. Ziel ist es, Herzdaten zu sammeln und zu verstehen, wie die Mikrogravitation den Augeninnendruck und andere Funktionen beeinflusst.

Da der kommerzielle Weltraumtourismus zunimmt, werden immer mehr Menschen, nicht nur Astronauten, diese Veränderungen in ihren Körperflüssigkeiten spüren. Reisende mit kommerziellen Unternehmen sind möglicherweise weniger gesund oder fit, daher ist es umso wichtiger, diese Effekte gründlich zu verstehen.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1038/s41526-024-00404-5

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Eric A. Hall, Richard S. Whittle, Ana Diaz-Artiles. Ocular perfusion pressure is not reduced in response to lower body negative pressure. npj Microgravity, 2024; 10 (1) DOI: 10.1038/s41526-024-00404-5
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