Neue Entdeckung: fossiler Süßwassergrundel enthüllt Details zur Evolution moderner Grundeln

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Johannes Müller
- in
„Fossil eines uralten Fisches in felsigem Sedimenthintergrund“

BerlinWissenschaftler des Geobiologie- und Paläobiologie-Masterprogramms der LMU und die Paläontologin Bettina Reichenbacher haben eine neue Art fossiler Süßwassergrundeln namens †Simpsonigobius entdeckt. Diese Fossilien fanden sie in 18 Millionen Jahre alten Gesteinsschichten in der Türkei. Die Grundeln sind bis zu 34 mm lang und weisen einzigartige Körpermerkmale auf, darunter speziell geformte Otolithen (Gehörsteine).

Wissenschaftler haben †Simpsonigobius in den Stammbaum der Gobiiden eingeordnet, basierend auf einem umfassenden phylogenetischen Datensatz. Dieser Datensatz umfasste:

  • 48 morphologische Merkmale
  • Genetische Daten von fünf Genen
  • 48 lebende Arten
  • 10 fossile Arten

Sie wandten eine Methode namens "Tip-Dating" auf fossile Gobioidenarten an. Diese Methode nutzt die Altersbestimmung der Fossilien, um den Zeitpunkt evolutionärer Veränderungen der gesamten Gruppe zu ermitteln.

Die Studie ergab, dass †Simpsonigobius das früheste bekannte skelettbasierte Mitglied der Familie Oxudercidae ist. Diese Familie gehört zur Gruppe der sogenannten "modernen" Grundeln, zu der sowohl die Gobiidae als auch die Oxudercidae zählen. Schätzungen zufolge tauchte die Familie Gobiidae vor etwa 34,1 Millionen Jahren auf, während die Familie Oxudercidae vor etwa 34,8 Millionen Jahren entstand. Diese Zeitrahmen stimmen mit den Ergebnissen früherer Studien überein, die andere Methoden verwendeten.

Das Team nutzte stochastische Habitatkarten, um die früheren Lebensräume von Grundeln zu untersuchen. Erstmals wurden auch fossile Grundeln in die Studie einbezogen. Die Ergebnisse zeigen, dass frühe Grundeln in Gewässern mit unterschiedlichen Salzgehalten leben konnten. Diese neue Erkenntnis widerlegt frühere Annahmen über die Lebensräume von Grundeln.

Moritz Dirnberger, Doktorand an der Universität Montpellier, erklärte: „Diese Erkenntnisse werden Forschern dabei helfen, die Evolution der Gobiiden zu untersuchen und zu verstehen, wie ihr Lebensraum ihre Vielfalt beeinflusst.“

Diese Entdeckung ist bedeutsam für die Paläontologie und Evolutionsbiologie. Sie zeigt den Wert moderner Methoden zur Untersuchung alter Arten. Die neue Gattung, †Simpsonigobius, liefert wertvolle Informationen zur Geschichte und Entwicklung der Grundeln. Forscher hoffen, dass dies zu weiteren Untersuchungen von Gobioiden und deren Veränderungen über Millionen Jahre anregt.

Diese Untersuchung verdeutlicht die bedeutende Rolle von Fossilien für das Verständnis der Erdgeschichte und unterstreicht die Notwendigkeit fortlaufender Verbesserungen der Forschungsmethoden, um die Evolutionsbiologie besser zu begreifen.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1080/14772019.2024.2340498

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Moritz Dirnberger, Elena Bauer, Bettina Reichenbacher. A new freshwater gobioid from the Lower Miocene of Turkey in a significantly amended total evidence phylogenetic framework. Journal of Systematic Palaeontology, 2024; 22 (1) DOI: 10.1080/14772019.2024.2340498
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