ICC-Richter prüfen Zuständigkeit für mögliche Haftbefehle gegen israelische Führer

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Klaus Schmidt
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Waage der Gerechtigkeit mit Hintergrundkarte des Gaza-Konflikts

BerlinRichter des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) prüfen derzeit, ob sie Haftbefehle gegen führende israelische Politiker ausstellen können. Die zentrale Frage ist, ob das Gericht die nötige Befugnis dazu hat, was von Israel bestritten wird, obwohl der IStGH bereits 2021 entschied, dass er für die Gebiete zuständig ist, die Israel im Sechstagekrieg 1967 eroberte.

Hauptpunkte:

  • Der Internationale Strafgerichtshof prüft seine Zuständigkeit für Haftbefehle
  • Israel lehnt die Zuständigkeit des IStGH und den Haftbefehl ab
  • Die USA argumentieren, dass die Oslo-Abkommen Israel exklusive Zuständigkeit verleihen
  • Wissenschaftler warnen vor einer Zersplitterung der Macht des IStGH

Israel lehnt den Haftbefehl des Gerichts ab und betont, dass es im Gaza-Konflikt, der durch Hamas-Angriffe ausgelöst wurde, internationalem Recht folgt. Premierminister Netanjahu bezeichnete den Haftbefehl als eine „Verdrehung der Realität“.

Rechtsanwalt Owiso Owiso ist der Meinung, dass die Zuständigkeitsfrage bereits 2021 geklärt wurde und nicht erneut hinterfragt werden sollte. Seiner Ansicht nach ist die aktuelle Diskussion entweder unnötig oder pure Ressourcenverschwendung. Im Mittelpunkt der rechtlichen Auseinandersetzungen stehen die Oslo-Abkommen von 1993, die eine Zwei-Staaten-Lösung anstrebten, die Palästinensische Autonomiebehörde einrichten und Selbstverwaltungsgebiete schaffen sollten.

Beide Seiten der Debatte haben starke Argumente. Die USA, als Verbündeter Israels, argumentieren, dass die Oslo-Abkommen Israel die volle Kontrolle über seine Bürger geben, wodurch die Palästinenser dem IStGH keine Befugnisse verleihen könnten. Im Gegensatz dazu warnen einige Rechtsexperten davor, eine Regel zu schaffen, die die Befugnisse des IStGH auf Basis vieler verschiedener nationaler und internationaler Gesetze einschränken könnte.

Adil Haque, ein Juraprofessor, erklärte, dass wenn die Oslo-Abkommen als Einschränkung der Gerichtsbefugnisse betrachtet werden, dies die Rolle des IStGH schwächen und Probleme bei der Durchsetzung der internationalen Strafjustiz verursachen könnte.

Die Entscheidung der Richter über die Haftbefehle verzögert sich aufgrund laufender schriftlicher Darstellungen. Dies verdeutlicht, wie komplex das internationale Recht sein kann, da frühere Abkommen und Urteile das heutige Geschehen erheblich beeinflussen können.

Die Situation macht deutlich, wie schwierig es für den IStGH ist, seine Autorität durchzusetzen, besonders wenn mächtige Länder und deren Verbündete Widerstand leisten. Dieses Problem betrifft nicht nur das Verständnis des Rechts, sondern auch die Frage nach Gerechtigkeit und weltweiter Verantwortlichkeit. Wie der IStGH damit umgeht, wird langfristig seine Rolle bei der Bewältigung globaler Herausforderungen prägen.

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