Warum die Vogelgrippe für manche Tiere tödlicher ist

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Durch Ernst Müller
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Vögel und verschiedene Tiere in wissenschaftlicher Untersuchung.

BerlinVogelgrippe bereitet Wissenschaftlern große Sorgen. Einige Tiere erkranken schwer daran, während andere es nicht tun. Wissenschaftler versuchen herauszufinden, warum das so ist. Grippeviren, die ursprünglich von Vögeln stammen, haben bereits ernsthafte Ausbrüche bei Menschen verursacht, wie zum Beispiel in den Jahren 1918 und 1957. Diese Viren können sich zwischen Tieren und Menschen verbreiten.

Fachleute sind der Ansicht, dass es eher unwahrscheinlich ist, dass sich die derzeitige Vogelgrippe, bekannt als H5N1, weltweit ausbreiten wird. Ganz ausschließen können sie es jedoch nicht.

US-Gesundheitsbeamte bereiten vorsorglich Impfstoffe vor. Sie ergreifen noch keine größeren Maßnahmen, da das Virus die Menschen nicht stark krank macht. Außerdem gibt es keine eindeutigen Beweise dafür, dass es von Mensch zu Mensch übertragen wird.

H5N1 wurde erstmals 1959 bei Vögeln entdeckt. Größere Besorgnis erregte der Virus nach einem Ausbruch in Hongkong im Jahr 1997, der schwere Erkrankungen und Todesfälle verursachte. Der Virus hat weltweit viele Todesfälle zur Folge gehabt, hauptsächlich durch direkten Kontakt mit infizierten Vögeln. Eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung war bislang selten und erfolgte meist bei sehr engem Kontakt innerhalb von Haushalten.

Das Virus hat sich im Laufe der Zeit verändert. Kürzlich hat sich ein Stamm schnell und weit verbreitet. In den USA gab es Berichte über Ausbrüche bei Tieren auf Milchviehbetrieben und in über 1.000 Geflügelfarmen. Das Landwirtschaftsministerium der USA (USDA) meldet, dass vier Landarbeiter infiziert wurden. Allerdings könnte diese Zahl zu niedrig sein.

Weltweit gab es 15 Fälle von Menschen, die an dieser Vogelgrippe erkrankt sind. Eine Person starb 2022 in China. Die meisten Betroffenen zeigten keine Symptome oder hatten nur milde Symptome, so die U.S. Centers for Disease Control and Prevention (CDC).

Folgendes ist bisher bekannt:

  • Einige Tiere erkranken schwer, während andere kaum betroffen sind.
  • Die Grippe kann viele Teile des Körpers angreifen, nicht nur die Lungen.
  • Katzen zählen zu den besonders stark betroffenen Tieren. Das Virus kann ihr Gehirn angreifen und Krampfanfälle auslösen.
  • Kühe sind größtenteils verschont geblieben. Weniger als 10 % der betroffenen Herden erkranken.
  • Das Virus verbreitet sich hauptsächlich durch direkten Kontakt und nicht durch Lufttröpfchen.

Die Grippe kann für Katzen tödlich sein. Wissenschaftler entdeckten das Virus in den Gehirnen der Tiere, was zu schweren Krankheiten und Tod führt. Auch Füchse, die kranke Vögel fraßen, sind an diesem Virus gestorben.

Amy Baker vom USDA erklärt, dass das Virus das Nervensystem beeinträchtigen kann, was möglicherweise erklärt, warum einige Arten häufiger sterben. Sie erwähnte jedoch, dass noch unklar ist, warum manche Tiere stärker gefährdet sind.

Kühe erkranken normalerweise nicht schwer. Meistens sind nur die Euter von laktierenden Kühen betroffen. Kranke Kühe können Fieber, Müdigkeit und vermehrte Atemwegssekrete aufweisen. Experten vermuten, dass Katzen auf Milchviehbetrieben sich durch den Konsum von Rohmilch mit dem Virus infiziert haben.

Kühe infizieren sich hauptsächlich durch direkten Kontakt mit dem Virus, nicht durch Husten oder Niesen. Das Virus könnte sich auch über gemeinsam genutzte Melkgeräte oder landwirtschaftliche Arbeiter verbreiten.

Grippeviren müssen sich an Zellen anheften, um diese zu infizieren. Wenn sie nicht in eine Zelle eindringen, passiert nichts, erklärte Juergen Richt von der Kansas State University. Wissenschaftler versuchen noch immer zu verstehen, warum manche Tiere leichter infiziert werden als andere.

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