Carlos Watson verurteilt: Ozy Media und der Untergang einer Ikone
BerlinCarlos Watson, ehemaliger Moderator einer Kabelnachrichtensendung und Gründer von Ozy Media, wurde im Zusammenhang mit dem Untergang seines Unternehmens für schuldig befunden. Ozy Media, das Watson 2012 ins Leben rief, war bekannt für seine Shows, Auszeichnungen und Events. Die Firma erlangte Bekanntheit durch hochkarätige Interviews, den Gewinn eines Emmy Awards und ein jährliches Festival mit prominenten Besuchern wie Präsident Joe Biden.
Ab 2018 hatte Ozy Media Schwierigkeiten, Rechnungen, Miete und Gehälter zu bezahlen. Um die Situation zu bewältigen, nahm das Unternehmen riskante Kredite auf, die auf zukünftige Einnahmen basierten. Janeen Poutre, eine ehemalige Vizepräsidentin der Finanzabteilung, sprach in ihrer Aussage über diese finanziellen Probleme.
Wesentliche Erkenntnisse aus dem Prozess umfassen:
- Extremes finanzielles Fehlverhalten und Täuschung.
- Das Unternehmen meldete den Investoren überhöhte Umsatzzahlen.
- Gefälschte Kommunikationen und Verträge, um Banken und Investoren in die Irre zu führen.
- Zahlreiche Erfindungen über potenzielle Geschäfte und Akquisitionen.
Samir Rao, Mitbegründer des Unternehmens, gestand, sich als YouTube-Manager ausgegeben und gefälschte E-Mails verschickt zu haben, um Bankkredite zu erhalten. Laut Staatsanwälten wurden diese Handlungen von Watson gebilligt und sollten neue Investoren anlocken. Rao hat ein Schuldbekenntnis abgelegt und wartet nun auf seine Strafe.
Während des Prozesses kam heraus, dass die angegebenen Einnahmen von Ozy Media nicht der Wahrheit entsprachen. Ozy hatte Investoren gegenüber behauptet, im Jahr 2020 53 Millionen Dollar eingenommen zu haben, aber die Buchhalter des Unternehmens gaben an, dass es lediglich 11,2 Millionen Dollar waren. Diese Lügen ließen das Unternehmen gesünder erscheinen, um ahnungslose Investoren anzulocken.
Watson behauptete, dass Google bereit war, Ozy für mehrere hundert Millionen Dollar zu kaufen. Google-CEO Sundar Pichai widersprach dieser Aussage und erklärte, dass dies nicht stimme. Er fügte jedoch hinzu, dass er in Betracht gezogen habe, Watson für 25 Millionen Dollar bei Google einzustellen.
Rao's viele Lügen, darunter ein gefälschter Anruf als angeblicher YouTube-Manager, führten zum Untergang von Ozy Media. Banken und potenzielle Investoren wurden misstrauisch, was zahlreiche Geschäfte zum Scheitern brachte.
Watsons Verteidigungsteam erklärte, dass seine Hauptaufmerksamkeit auf den Inhalten und Ideen von Ozy lag und er Rao für die finanziellen Schwierigkeiten verantwortlich machte. Er betonte, dass er oft auf Reisen war und daher wenig mit der Verwaltung der Finanzen des Unternehmens zu tun hatte.
Dieser Fall verdeutlicht die Risiken von Startups, die auf bekannte Shows und Prominentenwerbung angewiesen sind, aber keine soliden Finanzen haben. Investoren müssen Startups gründlicher prüfen. Ein gutes öffentliches Image kann finanzielle Probleme verschleiern. Der Zusammenbruch von Ozy Media dient als Warnung für Geschäftsinhaber und Investoren gleichermaßen.
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